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Verschwörungen

Autor Umberto Eco
Verlag Hanser
ISBN 978-3-446-27143-2

„Eine Suche nach Mustern“ ist diese Sammlung von Essays des berühmten Meisters der Semiotik untertitelt, einem all-in 120-Seiten-Bändchen als Hardcover, auch fürs Mitnehmen unterwegs gut geeignet…

Strukturen…
…entdecken und erklären, damit hat der Autor sich schon früh beschäftigt, wie die „Editorische Notiz“ (S. 117) erläutert – schon 1993/94 nämlich. Und all das hat seine Geschichte, ist heutzutage nur breiter aufgestellt, Internet lässt grüßen … „Wie funktionieren Verschwörungstheorien? Umberto Eco über die historischen Wurzeln von Querdenkern und Co. Der Verschwörungskult um QAnon fabuliert von einer Elite, die das Blut gefolterter Kinder trinke. Selbsternannte Skeptiker wettern gegen vermeintliche Impfkartelle. Andere wähnen sich mitten in Deutschland in einer versteckten Diktatur. Auch wenn sie in immer neuer Gestalt daherkommen, Verschwörungstheorien durchziehen die Geschichte. Dabei verlaufen sie stets nach demselben Muster – das kaum jemand so treffend erkannt und brillant beschrieben hat wie Umberto Eco. In beständigem Ringen mit Antisemitismus, Esoterik und Pseudowissenschaft hat er schon lange vor der aktuellen Flut an Verschwörungstheorien deren überzeitliche Strukturen freigelegt. Eco fehlt – sein Werk ist gültig und aktuell wie nie.“ Mit vielerlei Gedanken-Anstößen, die manches verständlicher macht: S. 53 etwa „Wir verstehen einen Satz, weil wir gewohnt sind, uns eine kleine Geschichte auszumalen“ – oder seine Analyse zu den so genannten, nämlich absolut fiktiven „Protokollen der Weisen von Zion“, grafisch dargestellt mitten in seiner Analyse S. 67. Interessant auch sein Bezugnehmen auf Science-fiction (S. 100ff.) und damit verbundener Fragen um Ursache und Wirkung zwischen (wie wir heute sagen würden) virtueller Fiktion und faktischer Realität, voila! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter