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Alzheimer-Krankheit

Autor Katja Werheid und Angelika Thöne-Otto
Verlag BELTZ Verlagsgruppe
Seiten 224 Seiten
ISBN 978 3 621 27707 5
Preis 44,95

Demenz, Alzheimer-Erkrankung im Besonderen, beschäftigt den öffentlichen Mediendiskurs angesichts einer alternden Bevölkerung zunehmend. In der Regel werden den Lesern Zahlen geliefert, ab und zu experimentelle Ergebnisse angeboten und biographische oder autobiographische Erlebnisberichte und Fallberichte skizziert.

Von diesen Darstellungen hebt sich das Buch ab. Mehrere Autoren legen in mehr oder weniger Laien zugänglichen Weise die medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen, um das in Teil 2 vorgestellte Behandlungsprogramm „Kordial“ verstehen und anwenden zu können.

Im Teil 1 wird epidemiologischen Fragen nachgegangen (Häufigkeit, Dauer, Versorgung und Risikofaktoren von und für Demenz-Erkrankungen); medizinische Diagnostik und Behandlung zielt auf das Krankheitsverstehen von Demenz und besonders Alzheimer, sowohl singulär als auch im Verbund mit anderen (Vor-) Erkrankungen oder Anfälligkeiten und Pharma-Therapie; Differenzial- und Funktionsdiagnostik widmen sich Klassifikationssystemen, -kategorien und –kriterien; Kapitel 5 und 6 betrachten Alzheimer-Erkrankungen im Licht psychischer Störungen und sozialer und ökonomischer Kontexte (Betreuung und ihre Folgen, für den Erkrankten wie für die Betreuer); Kapitel 7 und 8 leiten zum Teil zwei über insofern, als sie Behandlungsverfahren thematisieren. Kapitel 7  stellt neuropsychologische,verhaltenstherapeutische und humanistische Konzepte in der Behandlung von Alzheimer-Patienten im Frühstadium vor, während das achte Kapitel bereits die „Grundzüge“ des Behandlungsprogramms „Kordial“ skizziert.

Teil 2 gibt einen konkreten und praktischen Leitfaden durch das Programm. Es ist ein „neuropsychologisch fundiertes Verhaltenstherapieprogramm für Patienten mit leichtgradiger Alzheimer-Kraknheit“ (76). Ziel ist es, die Erkrankten zu unterstützen und die Verständigung zwischen Erkrankten und Betreuenden zu stärken. Zunächst im Überblick, darauf folgend jeweils pro Sitzung (12 an der Zahl) wird umfassend (einschließlich Materialien und Angabe, wer in der Trais Patient, Betreuer, Therapeut je angesprochen ist) beschrieben und grafisch dargestellt, wie die Sitzungen en detail ablaufen.

Im Vorwort wird explizit Feedback von allen erbeten, die das Programm anwenden – denn die Rückmeldungen sollen einfließen in die ständige Verbesserung des Programms der Arbeitsmaterialien, die übrigens online zur Verfügung gestellt werden.

Dieses Buch verdient zahlreiche Leser. Nicht nur Fachpersonen, für die es zur Pflichtlektüre gehören sollte. Sondern auch jenen Personen kann es helfen, die die bewunderungswürdige Aufgabe auf sich nehmen, demenzerkrankte Menschen zu betreuen. Anstatt es allein zu lesen, könnte sich eine Gruppe von Angehörigen zusammen tun und es gemeinsam lesen und erarbeiten und sich über Anwendungen austauschen. Auch das kann Kraft und Mut geben – und baut zudem noch Kompetenzen aus.

Dr. Regina Mahlmann, www.dr-mahlmann.de

Dr. Regina Mahlmann