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So nicht, Europa!

Autor Jochen Bittner
Verlag sonstige
Seiten 288 Seiten
ISBN 978-3-423-24833-4
Preis 14,90

Der Autor analysiert „Die drei großen Fehler der EU“, die er so definiert:
1.Kleines zu groß und Großes zu klein
2.Weiches zu hart und Hartes zu weich
3.Oben zu schnell und unten zu langsam.

Das alles hat mit Strukturen zu tun, die einem Gebilde aufgepfropft sind, das nach wie vor aus einzelnen Staaten besteht, mit Eifersüchteleien und Machtgerangel von Kleinstaaten. Da geht es um Gesetzgebungs-Formalismen und bürokratischen Feinparagrafen (Sie erinnern: die krumme Gurke – den ehrenamtlichen Stoiber). Ins Spiel kommt der Wanderzirkus Brüssel-Straßburg oder „Zuckerbrot und Peitsche: EU und Iran“. Themenfelder, die durchaus auch (selbstständige) Trainer relevant sind, siehe Dienstleistungsfreiheit – in die eine Richtung (eindriftende Anbieter nach Deutschland) wie in die andere (Erweitern der Märkte durch „Dienstleistungs-Export“).

„Kann Europa noch entdeckt werden?“ fragt der Autor abschließend – und wirft einen Blick auf seine alte Heimat an der Grenze Schleswig-Holsteins zu Dänemark, das übrigens gerade dabei ist (Spätsommer 2011), das Schengener Abkommen aufzuweichen. Und meint z.B. (auf S. 266): „Die Europäische Union sollte die Gefahr von EU-feindlichem Liberalismus und Nationalismus nicht unterschätzen. Aber gerade um diesen Zentrifugalkräften entgegen zu wirken, muss sich entkrampfen. Ihre Zielanstrengung kann es nicht sein, Integration um der Integration Willen zu betreiben …“ Dennoch werden Sie „feststellen, dass der Nationalstaat vielleicht noch immer die beste Karosserie für Demokratie sein mag – aber eben nicht mehr immer das beste Werkzeug für die großen Räder einer verzahnten Welt.“ (S. 278)

Hanspeter Reiter