Essen – Ansichten und Einblicke

In ihrem Vorwort bringt die Autorin Urlike Vetter (für die Fotos zuständig: Frank Vinken) den vielseitigen Inhalt dieses Bildbandes auf den Punkt: „Essen, hervorgegangen aus einem hochadeligen Damenstift, war schon fast tausend Jahre von Äbtissinnen regiert worden und hütete einen der wertvollsten Kirchenschätze des Abendlandes, als der Müllersohn Franz Dinnendahl die Dampfmaschine für den Untertage-Einsatz erfand und damit die industrielle Kohleförderung im lieblichen Tal der Ruhr ermöglichte. Nur 150 Jahre später hatten die massenhafte Kohle- und Stahlproduktion, der Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs und schließlich die hastige und wohl auch deshalb so  instinkt- und geschmacklose Neuordnung nach dem großen Aufräumen der Stadt schlimme Wunden zugefügt, die inzwischen vernarbt, aber an vielen Stellen in der Mitte und der Nordhälfte Essens noch deutlich zu sehen sind.. Geschichte hinterlässt nun einmal nicht nur Prächtiges und Possierliches …“. Entsprechend bringt dieser Band Überblick wie Einblick, strukturiert in folgende Kapitel:

1. Wo Essen mittelalterlich ist
2. Wo Essen industriegeschichtlich ist
3. Wo Essen denkwürdig ist
4. Wo Essen erstklassig ist
5. Wo Essen anregend ist
6. Wo Essen weltläufig ist
7. Wo Essen gemütlich ist
8. Wo Essen erholsam ist

… etwa mit Grugapark und Baldeneysee, dort auch mit der Performance „Ruhr-Atoll 2010“, zu dem ein eigener Band erschienen ist, ebenfalls von mir besprochen. So ist das Buch interessant für historisch Interessierte wie für Besucher, die sich orientieren wollen in der Vielfalt kulturellen Angebots der Kulturhauptstadt Europas 2010, und zwar in Wort und Bild: Ein Spannungsfeld von Schönem und Eindrucksvollem, Ernstem und Unterhaltsamem …

Hanspeter Reiter