Natriumchlorid
Autor | Jussi Adler Olsen |
Verlag | dtv |
ISBN | 978-3-423-28280-2 |
„Eine Mordserie biblischen Ausmaßes. Bizzare Todesarten. Das Sonderdezernat Q im Ausnahmezustand“, erzählt als Lokal-Thriller auf mehr als 500 Seiten – spannend, fordernd, interessant.
Es ist viel geschehen
… in den 30 Jahren, seit jenem alten Fall also. Und es wird weiter einiges geschehen in dieser Geschichte, die erneut das Lokalkolorit fein erleben lässt, in diesem bereits neunten Fall rund um Carl: „An ihrem 60. Geburtstag begeht eine Frau Selbstmord. Ihr Tod führt zur Wiederaufnahme eines ungeklärten Falls aus dem Jahr 1988, der Marcus Jacobsen mit seinem besten Ermittler Carl Mørck zusammengeführt hat. Carl, Assad, Rose und Gordon ahnen nicht, dass der Fall das Sonderdezernat Q an die Grenzen bringt: Seit drei Jahrzehnten fallen Menschen einem gerissenen Killer zum Opfer, der tötet, ohne dass ihm ein Mord nachgewiesen werden kann. Er wählt Opfer und Todeszeitpunkt mit Bedacht und Präzision. Dreißig Jahre lang konnte niemand ihn stoppen. Und während die Corona-Maßnahmen die Ermittlungsarbeiten zusätzlich erschweren, bewegt der alte Fall sich auf Carl zu wie eine Giftschlange, die Witterung mit ihrer Beute aufgenommen hat …“ Wieder mal ein starker Fall, anhand dessen der Autor gelungen seine Charaktere ausspielt. Einzeln für sich, im Zusammenspiel – und auch im voneinander entfernt(er) Sein. Darum gewoben die Geschichte, die natürlich zu einem überraschenden Plot führt. Wenn er sich auch durch kleine Anzeichen anzudeuten scheint…
Informativ
…ist dieser Thriller auch noch, wie von treuer Leserschaft gewohnt und erwartet: Da geht es um manipulative Charaktere (bewusst geworden und aufgedeckt S.138), um die schlimmsten Verbrecher der Weltgeschicht (Pol Pol & Co., siehe S. 238), um Mordopfer mit üblem kriminellem Hintergrund, das den (noch unbekannten) Mörder fast sympathisch erscheinen lässt (S. 352ff.). Nahe dem Ende wird´s dann klarer, worum es beim Titel geht (S. 390). Und wie ist es, einen Blitzschlag überlebt zu haben (S. 428f.) – mit welchen Folgen? Wissenschaft und Kriminalität finden hier (leider) zusammen. Leser sei neugierig, in welcher Form! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de