Skip to main content

Die Wächterinnen vo New York

Autor N.K. Jemisin
Verlag Tropen
ISBN 978-3-608-50018-9

Ist das nun ein Fantasy-Roman, eine Dystopie, eine SciFi-Story? Schwer zu sagen, crossover quasi – jedenfalls mit viel „Liebe“ zur Stadt, eine Personalisierung in mehreren Figuren als Repräsentanz der Stadtteile …Und wer will, mag die weit mehr als 500 Seiten gar als schlichten Lokalkrimi verschlingen, als spannenden Thriller.

Personalisierte Stadtteile = Avatare
…machen NY mehr oder weniger sicherer, jedenfalls im Verhältnis (und im Verhalten) gegenüber einem dräuenden Gegner. Denn „jede Stadt hat eine Seele. Manche so alt wie die Mythen. Andere so jung und ungestüm wie Kinder. Und New York City? Hat gleich mehr als eine. Gerade erst erwacht und so unterschiedlich, wie das Leben in New York, müssen sich die Wächter der Stadt zusammenschließen, um sie vor dem Grauen zu schützen, das unter ihr lauert. Städte sind lebendig. Sagt man so. Doch das ist mehr als nur ein Sprichwort und wenn eine Stadt erwacht, sucht sie sich einen Avatar, der sie verkörpert. Doch im Fall von New York ist etwas schiefgelaufen. Denn es gibt Kräfte, die verhindern wollen, dass die Städte lebendig werden und diesmal waren sie schneller.“ Gottseidank gibt´s Unterstützung von außen, andere Städte wollen helfen. Schön, wie die Autorin deren Charakter jeweils in den Figuren ausdrückt …

Einzeln oder doch im Team
… sind sie stark, stärker jedenfalls, mit ihren durchaus unterschiedlichen (Super?-)Kräften: „Nach einem ersten Kampf sind die Stadt und ihr Avatar geschwächt, doch im letzten Moment werden fünf Wächter bestimmt. Fünf für die fünf Bezirke und alle so unterschiedlich wie nur New York sein kann. Manny löst Probleme Manhattan-Style: mit Geld. In Brooklyn hört eine ehemalige Rapperin den Beat der Stadt. Und die Kuratorin einer Gemeindegalerie beweist, dass sich die Bronx noch nie etwas hat gefallen lassen. Aber was ist mit Queens und Staten Island? Wenn sie die Stadt und ihren Avatar retten wollen, müssen sie sich beeilen, denn der Feind hat längst damit begonnen, die Stadt zu vergiften. Und wenn sie nicht zusammenarbeiten, droht nicht nur New York unterzugehen.“ Ein Hin und Her entsteht, ein Auf und Ab – das Ende ist nah, doch kann es immer wieder umgangen werden, haarscharf manches Mal: Vieles erscheint comicesk, die Superhelden-Nähe sowieso, wenn auch zu 100% textlich umgesetzt, doch in bilderreicher Sprache visualisierend. Alles in allem Spannung pur – und doch zugleich Unterhaltung mit Augenzwinkern. Leser freue sich darauf. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter