Tod in Rimini
Autor | Dani Scarpa |
Verlag | Rowohlt Polaris |
ISBN | 978-3-499-00472-8 |
„Paolo Ritter ermittelt (Ein Italien-Krimi, Band 2)“ dieses Mal auf fast 400 Seiten: Ein sympathischer Lokalkrimi, vergnüglich wie spannend, gar informativ.
Ein Deutscher in Italien
…mag sich schwer tun, siehe Mentalität, siehe Sprache – und immer klar wird: siehe Liebe. Der Ex-Polizist mit halbitalienischen Wurzeln lebt sich zwar immer besser ein, doch die interkulturelle Brücke ist noch im Bau … Natürlich kommt ein Mord dazu, während er sich nun eigentlich um den Umbau seines Hotels kümmern will, übernommen vom verstorbenen Bruder: „Mord und Dolce Vita in der Emilia-Romagna: der neue Fall des deutschen Ermittlers mit dem episodischen Gedächtnis und dem italienischen Namen. Den Abend hatte Paolo Ritter sich anders vorgestellt, als im zugegebenermaßen stimmungsvollen Teatro Amintore Galli in Rimini zu sitzen und einem gefeierten Heldentenor zu lauschen. Lucia, seine Geschäftspartnerin und eine begnadete Köchin, hat ihn mitgeschleppt. Dabei hasst er Oper, und gesellig ist der ehemalige LKA-Ermittler mit dem episodischen Gedächtnis auch nicht.“ Will sagen, er kann nicht vergessen, Fluch und Segen in einem: Sich erinnern mag beim Ermitteln helfen, doch das Auftreten von eigentlich Toten als „Vermittler“ dieses Erinnerns mag schon lästig sein…
Renovieren ist teuer
…wie der gute Paolo immer wieder feststellt. Wo er fokussiert modernisieren will, wird ihm immer wieder Luxus ergänzend untergeschoben – nun, das gibt Ärger, wenig verwunderlich… „Da er im nahen Cervia das kleine Hotel seines verstorbenen Bruders renoviert, ist Paolo mit unzuverlässigen Handwerkern und allzu charmanten Installateuren hinreichend beschäftigt – doch dann geschieht etwas, das seine ganzen Fähigkeiten als Ermittler erfordert: Das Konzert ist das letzte, das der Opernstar jemals in seinem Leben geben wird – am nächsten Tag wird er tot am Strand von Rimini aufgefunden. Und keine andere als Lucias beste Freundin Chiara, die als Letzte mit dem Toten zusammen war, steht unter Mordverdacht. Nach «Mord in Parma» führt uns der Autor an den weltbekannten Strand an der Adriaküste sowie an viele weitere zauberhafte Orte der traditionsreichen Badestadt.“ Was der Leserschaft a bissal was von „Reisen mit dem Finger auf der Landkarte“ ermöglicht, gerade in Zeiten wie diesen! Und daran erinnert, was Italien und die Italiener ausmacht, deutlich differenziert von deutscher Lebens-Einstellung. Auf sehr sympathische Art, kommen die quirlige Italienerin und Geschäftspartnerin und er sich doch trotz aller Gegensätze irgendwie näher – oder gerade deshalb? Ermitteln ist also das eine, Beziehung das andere: Leser lasse sich mitnehmen in ein wahres Lese-Vergnügen. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de