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Das U-Boot

Autor Hans Leister
Verlag Benevento
ISBN 978-3-7109-0123-2

„Wenn das Gefängnis zur Rettung wird“ als Rückseiten-Titel plus „Düster, hochspannend, apokalyptisch: Überlebenskampf unter Wasser“ fokussiert je unterschiedliche Facetten dieses 400-Seiten-Thrillers. Und wie meist bei Krimis aus diesem Verlag mit Rundum-Farbschnitt, hier gar den Titel auf drei Seiten wiederholend! Und mit Leseband, fein ausgestattet also…

Eine Klima-Katastrophe
…scheint die Ursache zu sein, wie sich der Leserschaft rasch erschließt. Rascher als den handelnden Personen, wie es scheint. Dargestellt aus wechselnden Perspektiven, über wiete Strecken des spannenden Bandes je abwechselnd deren zwei: Die israelische von Leah in Form der Ich-Erzählerin, begleitet und zum Teil überlappend parallel vom Palästinenser Tarik. Im Zentrum steht also Israel, führt jedoch schließlich weg davon: „Technische Finesse und ein hervorragendes Gespür für seine Figuren – das zeichnete bereits Hans Leisters ersten Thriller »Der Tunnel« aus. Auch in seinem zweiten Buch verbindet der Autor gekonnt diese beiden Elemente zu einem postapokalyptischen Abenteuerroman, in dem es um nicht weniger als das Überleben der Menschheit geht. Die israelische Marinesoldatin Leah ist mit dem U-Boot auf Patrouille, als plötzlich alle Messinstrumente verrücktspielen. Gewaltiger Unterwasserlärm schreckt die U-Boot-Besatzung auf. Bald steht fest: Auf der Erde hat ein verheerendes Ereignis biblischen Ausmaßes stattgefunden. Über Wasser ist alles zerstört; Häfen können nicht angefahren werden. Niemand an Land scheint überlebt zu haben. Wie sieht die Zukunft der Menschen an Bord aus?“ Die wird übrigens abschließend interpretiert, einige zehntausend Jahre extrapoliert, mit interessanter Re-Interpretation der wahren Kolonial-Geschichte: interessante Idee auch das!

Ein Thriller ist´s
… weit davon entfernt, ein Lokalkrimi zu sein. Was sich auch andeutet, weil das die Fortsetzung eines bereits erschienenen Thrillers zur selben Katastrophe ist, die auch ein (offenbar relativ moderater) Impact eines Asteroiden gewesen sein kann. Alles in allem:
– Beklemmend und zugleich faszinierend: klaustrophobische Odyssee durchs Mittelmeer
– Technisch exzellent recherchierter Thriller: Einblick in das Leben an Bord eines U-Boots
– Ein packender dystopischer Roman für Fans von Frank Schätzing und Marc Elsberg
– Parallelgeschichte zum Thriller-Debüt »Der Tunnel«: Die Geschichten führen am Ende zusammen. Ja, es dauert bis zum eigentlichen weiteren Geschehen – umso stärker können die Charaktere wirken, im Gegen- und Miteinander… Denn „wenn die Welt untergeht und das Gefängnis zur Rettung wird: In diesem Technothriller entwirft Hans Leister ein eindringliches Szenario, das mit unserer Angst vor dem Kampf ums nackte Überleben spielt. Wie verhalten sich Menschen, abgeschnitten von der Außenwelt, während draußen eine apokalyptische Katastrophe wütet? Für die Recherche zu »Das U-Boot« unternahm der Autor mehrere Reisen nach Israel und war bei der Tauchfahrt eines U-Boots mit an Bord. So wurden die Schilderungen noch anschaulicher und realistischer.“ Umgehen miteinander und Führen beim Militär inklusive. Zum Miterleben und Mitfiebern! Und für alle, die auch beruflich mit Interkulturellem zu tun haben, mit vielerlei Ansätzen fürs Übertragen – oder sich zumindest Gedanken zu machen: Trainer, Coaches, Berater, Führungskräfte, Expatriats… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter