Universalcode.
Autor | Jakubetz/Langer/Hohlfeld (Hsg.) |
Verlag | sonstige |
ISBN | 978-3-9814228-0-1 |
„Autorität kommt von Autor und Qualität kommt von Qual“ vom SZ-Urgestein Heribert Prantl bringt im Einführungsteil auch ohne Lesen des Artikels auf den Punkt, worum es letztlich auch (und gerade) in digitalen Zeiten geht: Zu wissen, wer die Quelle einer Information ist, diese sorgsam zu prüfen – und mit Fleiß auf Themen zu kommen sowie Inhalte zu hinterfragen. In vielen Aufsätzen dieses Überblicks-Bandes klingt an, dass gutes altes Journalisten-Handwerk weiterhin gefragt und nötig ist, sei es in jenen Medien, die bisher als „gedruckte“ daher kamen (= Print-Medien, also Zeitung und Zeitschrift), sei es in Audio- und Video-Medien. Wobei inzwischen vieles in einander übergeht – und JournalistIn dann besonders gefordert ist, wenn Audiovisuelles ins Spiel kommt: Welche Technik wofür? Bürger-Journalismus („user generated content“) wird ebenso diskutiert wie die Frage, womit gerade Lokalmedien (Zeitung oder Rundfunk) künftig ihre Stellung werden halten können. Die großen Kapitelüberschriften lauten:
- Handwerk: Wie Geschichten mit zeitgemäßen Werkzeugen erzählt werden
- Genre: Welche Formen von Journalismus neu entstehen
- Berufsbild: Wie sich Rolle, Haltung und Berufsbild des Journalisten verändern
- Lehrmeister: Wie journalistische Ausbildung im Zeitalter der Medienkonvergenz aussieht (Die wichtigsten Schulen und Akademien).
Einige aussagekräftige Aufsätze seien genannt, stellvertretend für die machtvolle Fülle des Bandes, geschrieben von ExpertInnen der schreibenden (berichtenden?) Zunft: „Wie man erfolgreich eine Seite macht: „Blattmachen“ im Internet“, „Eine neue Dimension des Bewegtbilds: Web-Videos“, „Das Studio in der Hosentasche: Mobile Reporting“, „Der Anfang von allem: Recherche“, „Macht Content, kein Layout – über den Wandel des Lokaljournalismus“, „Journalisten müssen lernen zu telefonieren – das Internet als Dialogmedium“. Kapitel wie „Aus Zahlen werden Informationen: Datenjournalismus“ zeigen für mich schön auf, wohin die Wege gehen: Verlag als Scout habe ich diese Entwicklung fokussiert, in einem meiner Artikel fürs Verlagshandbuch (www.input-verlag.de)! Mehr und mehr geht es darum, dem Leser (… Hörer … Seher … Nutzer …) zu helfen, im Informations-Dschungel irgendwie noch durchzukommen. Einem Info-Dschungel, den Suchmaschinen eher verdichten denn rasch durchschaubar zu machen! (Sehr schön in diesem Zusammenhang übrigens die inzwischen vielerorts genutzten Infografiken; zwei Rezensionen zu entsprechenden Veröffentlichungen gibt´s von mir ebenfalls auf www.gabal.de!)
In vielen Aufsätzen klingen Erfahrungen und Vorgehensweisen an, wie sie Trainer und Berater für sich nutzen können, etwa via eLearning-Strategien, siehe auch den Social-Media-Impulstag von GABAL Frühjahr 2012 (www.impulstage.gabal.de). Und wie sich Freiberufler im Deutschland des 21. Jahrhunderts zurecht finden, auch dazu finden sich Anregungen: „Vermarktungsstrategien – Social Media für die Reputation“ und „Selbst ist der Journalist: Unternehmensjournalismus“ (S. 395ff. bzw. 421ff.).
Übrigens brachte mir die Lektüre dieser Veröffentlichung ein mehrfach neues Erlebnis: 1. Gelesen als E-Book, also digitaler Text, 2. Mithilfe eines eReaders, und zwar jenes von Weltbild/Hugendubel. Passte ja zum Buchthema – Fazit: Erwartet schwierig für mich, nichts zu blättern, Mangel an Haptik. Dennoch angenehm: Einen fast 600-seitigen „Schinken“ in der Bahn dabei zu haben, wäre doch eine Herausforderung gewesen; so blieb´s beim schlanken Reader, auf dem ich zu dem einige Powerpoints und weitere pdf-Bücher dabei haben konnte, ich beichte dies … Und natürlich lassen sich digitale Bücher im Regelfall (je nach „Format“, also pdf, ePub etc.) auch auf einem „normalen Rechner“ lesen, sei er Laptop, Netbook, Tablet; Ausnahmen bestätigen die Regel siehe amazon´s Kindle.