Buch und Bild – Schrift und Zeichnung
Autor | Cathrin Klingsöhr-Leroy |
Verlag | transcript |
ISBN | 978-3-8376-6123-1 |
„Schreiben und Lesen in der Kunst des 20. Jahrhunderts (Wie wir lesen – Zur Geschichte, Praxis und Zukunft einer Kulturtechnik)“ kommt als Essay daher – und bietet auf kompakten wie tief schürfenden gut 100 Seiten vielerlei Anlass zum Nachdenken – und ggf. auch Nachlesen.
Text in der Kunst
…ist es, worum es letztlich geht: Wie wird Schrift aufs Bild und im Bild? Das hat mich natürlich auch wegen der „Neunten Kunst“ interessiert, den Comics, denen ich gerne einen Teil in diesem lesenswerten Buch gegönnt hätte. Doch geht es hier um Anderes als um Sprechblasen oder Erklärungs-Kästen in Panels: „Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird in Literatur und Philosophie die Bedeutung des Lesens für Bildung und Erkenntnisfähigkeit reflektiert. Ebenso präsent ist der Abgesang des Buches. Man verdammt es als Symbol bürgerlichen Müßiggangs oder betrauert den Verlust von Kultur schlechthin. Parallel zu diesem Diskurs finden Schriftzüge, Wörter oder Buchstaben Eingang in die bildende Kunst. Cathrin Klingsöhr-Leroy betrachtet Werke u.a. von Paul Klee, Else Lasker-Schüler, Henri Michaux sowie Cy Twombly und Anselm Kiefer und stellt fest: Schrift ist hier nicht nur künstlerisches Element, sondern auch melancholische Erinnerung an ein vergangenes Zeitalter des Buches und der Literatur.“ Damit zeigt sich, dass trotz „Comics bleiben außen vor“ hier enge Bezüge herzustellen sind, siehe Cy Twombly! Auch ums digitale Lesen geht es indirekt, wenn schon in den 1920er Jahren „die Verlagerung des Lesens aus dem Buch in andere Medien“ angesprochen war (S. 20f.) – wobei es hier um „die Verwandlung des Buches in ein neues Medium“ geht. Schrift im Bild und Schrift als Bild, das ist der Kern der essayistisch daher kommenden, fundierten Untersuchung der Autorin: lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de