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Ressource Wissen nutzen

Autor N.N.
Verlag sonstige
ISBN 978-3-7639-4671-6

„Wissensmanagement strategieorientiert entwickeln“ soll Fach- und Führungskräfte in Unternehmen als Handlungsleitfaden unterstützen. Zwei Tools werden zentral eingeführt und anwendungsorientiert betrachtet: „easy-knowledge“ als EDV-Stütze, Wissen und Information in  Unternehmen einfach und wirkungsvoll zu erschließen; „Wissensbilanz – made in Germany“ als strategisches Managementinstrument, betriebliche Stärken und Schwächen als Grundlage zu ermitteln. Angewandt wurden beide Tools im Projekt „Zukunft Wissen“, gefördert vom BMWi bei einer Reihe von Modellbetrieben, deren Erfahrungen in diesen Band auch einfließen. Das Thema an sich ist zweifelsfrei höchst aktuell, mit einem Trend hin zur bilanziellen Bewertung, womit der Mensch im Dreieck TOM (Technik – Organisation – Mensch) deutlich aufgewertet wird, diesseits einer  häufig fehl-interpretierten Human-Capital-Betrachtung. Dass trotz dieser Brisanz das 2012-er GABAL-Symposium zu „Wissen vermitteln“ mangels Nachfrage abgesagt werden musste, ist schade – doch kann die Thematik von den Regionalgruppen des führenden Weiterbildungs-Verbandes ja ohne Weiteres fortgeführt werden, also Jahres-Motto. Erinnert fühlte ich mich zudem an das „wertschätzende Interview“  von Appreciative Inquiry und auch an Story-telling. Ich selbst habe Wissens-Management unterschiedlicher Form in diversen Beratungs-, Trainings- und Interim-Management-Sequenzen angewandt und eingeführt, etwa in einem mittelständischen Medienunternehmen, bis hin zu einem Service-Handbuch. Für viele Contact- oder Communication-Center bildet derlei eine wichtige Voraussetzung für exzellente Beratung vor allem per Telefon: Freundlich, flexibel und kompetent sollen die Mitarbeitenden sein, das erwarten die Anrufer! „Wissen“ ist ein entscheidender Bestandteil auch im Qualitätsmanagement, für Weiterbildner etwa in einen DVWO-Rahmen eingefügt. Unternehmens-Wikis als weiter führende Variante, Wissen zu erschließen und verfügbar zu machen, hat in einem Unternehmen der Medizintechnologie den Vertrieb stark voran gebracht. Und bevor ein KMU zu externem Crowdsourcing übergeht, via Internet und Social Media Wissen für Innovationen zu generieren, sollte es sich diese Frage zu Herzen nehmen: „Weiß KMU eigentlich, was KMU weiß?“. CRM ist eine weitere Fasette – hilfreich auch mit EDV-Einsatz dann, wenn eine Philosophie dahinter steckt, eine Haltung, top-down genauso wie bottom-up …

„Wissensmanagement Schritt für Schritt strategieorientiert einführen“ ist das Herzstück dieses Arbeitsbandes (S. 25ff.), nämlich in vier Schritten: Ressourcen sicherstellen – Entwicklungsziele festlegen – Aufbau und Nutzung eines betrieblichen Wissensraumes – Erfolgskontrolle und Qualitätssicherung. Die Instrumente dafür werden in Form von Arbeitsblättern zur Verfügung gestellt; Literatur und Weblinks bilden zusätzliche Verstärker für die Umsetzung. Und wie kommen Trainer und Berater ins Spiel? S.51ff. wird ein „Wissensbilanz-Workshop“ eingeführt und erläutert, dazu im „Fazit“ nachfolgend die Argumentation verfeinert, Entscheider wie Anwender in Unternehmen davon zu überzeugen, wie nötig ein solches Vorgehen ist. Damit die „Bausteine des Wissensmanagement“ (siehe Grafik S. 10) entwickelt werden, hier nur benannt: Wissensziele – Wissensidentifikation – Wissenserwerb – Wissensentwicklung – Wissens(ver)teilung – Wissensbewahrung – Wissensnutzung – Wissensbewertung und: Feedback zu Wissenszielen.  

Mit im Boot ist übrigens das f-bb „Forschungsinstitut Betriebliche Bildung“ (www.f-bb.de). Mehr auch auf www.wbv.de

Hanspeter Reiter