Männer, Mord und Remmidemmi

„Suche Mann, finde Leiche“ titelt die Buch-Rückseite ziemlich trefflich. Denn auf den über 250 Seiten unterhaltsam-spannender Lektüre geht´s auch und gerade darum, dass die zentrale Figur auf Männer-Suche ist, nach Trennung vom Ehemann – und zwischen Anziehung und Ablehnung pendelt, der Angebote im realen Leben vs. Internet…

Lokalkrimi mit Augen zwinkern
…wäre eine treffliche Genre-Zuordnung, denn die Autorin zaubert ihrer Leserschaft sicherlich immer wieder ein Lächeln ins Gesicht, gar ein herzliches Lachen: Zu witzig sind manche Situationen, zu überzeichnet mancher Character – und das Ganze auch noch im Rahmen eines Kriminalfalls: „Zünftig, schräg und saukomisch. Elli Fuchs wäre gerne Kriminalerin geworden. Hat nicht geklappt, Fünfer im Turnen und überhaupt. Jetzt verkauft sie Klodeckel – bis sie unter einem Wannensockel einen Toten entdeckt, eingetütet in einen Futtermittelsack. Ein mysteriöser Fall um tragische Familiengeheimnisse drängt sich der Elli auf, in dem sie unbedingt ermitteln muss. Wenn da nur nicht der Fasching, die Kinder und diese verdammte Männersuche wären, die die Sache unnötig kompliziert gestalten …“ Da wird deutlich, dass Alexandra Stiglmeier auch das ist: eine Comedian. Und dort zuhause (zumindest gewesen), wo ihr Krimi spielt: im Pfaffenwinkel nämlich. Mit viel bayerischem (bairischem!) Kolorit, sprachlich bestens eingefärbt – und dennoch auch für Zuagroaste verständlich bleibend, worauf die Autorin Wert legt (siehe das Nachwort S. 250). Beziehungsthemen und Konfliktlösung(sversuche) gibt´s auch immer wieder, siehe etwa S. 100 mit Empfehlungen wie: aufschreiben, Stuhlkreis & Co. Da schlägt auch Weiterbildners Herz höher, jeglicher Couleur  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter