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Medientage München 2022

Die Medientage München, 18.-20. Oktober 2022, dieses Mal also teils überschneidend zur #FBM22, wenn auch mit anderer Kern-Zielgruppe. Quintessenz – alles auf „Bewegtbild“?

Auch wenn das Motto lautete „Media – more relevant than ever!“ waren im Grunde nur Bild- und Ton-Medien gemeint, Print war praktisch abgemeldet. Doch der Reihe nach: Zum Einstiegs-Gipfel am Dienstag gab gar der bayerische Ministerpräsident sich die Ehre, neben (u.a.) Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali, als Gast fürs aktuelle „Geschehen“. In den „Grußworten“ und der (teils durchaus launiger) Moderation von Sebastian Pufpaff fielen folgende Stichworte, die klar machen sollten: Das lässt „Media“ weiterhin relevant sein – und Akzeptanz finden (so Söder u.a.): Qualität – Glaubwürdigkeit – Vertrauen – Haltung – Transparenz. Da kann Weiterbildner jeglicher Couleur im Grunde nur nicken – und sich mit eigenen Maßnahmen wiederfinden, oder? Politik und Wirtschaft waren so gleichermaßen beteiligt und kamen wieder kehrend ins Gespräch, etwa drei Journalistinnen auf dem Podium nach vorheriger fast alleiniger „Herr(en)schaft“ zum Einstieg… Im Laufe des Nachmittags wie auch der Folgetage wurd´s dann immer konkreter und praxisnäher:

War und ist Print also abgemeldet? Nun, fast jedenfalls, konnte man meinen, gleich mehr dazu. Und TV linear, vs. Streaming? Immerhin, noch wird das Duale System kritisiert – und doch auch als Chance gesehen (wie übrigens worldwide die Duale Ausbildung!), erkennbar z.B. beim Panel „Duales System reloaded“:

Foto: Hanspeter Reiter

Dabei ging es u.a. um weiter sinkende Reichweite des linearen Fernsehens (also der lt. Programm zu sehender Sendungen zu bestimmten Zeiten) zu Gunsten von Streaming – was übrigens die öffentlich-rechtlichen Sender via Mediathek aufgreifen, in Smart-TV dann anzuschauen, wann und von wo aus immer gewünscht. Diese für Werbe-Einschaltungen zu öffnen (zumindest für 17-20 Uhr, dem Werbe-Zeitfenster der Öffentlichen), war die Anregung des Vertreters der privaten Sender, ausgerechnet. Wobei sich der ZDF-Vermarktungs-Vertreter eher ablehnend äußerte – vielleicht, weil Werbe-Einnahmen seiner (wie auch der ARD-)Sender eher Stirn runzelnd betrachtet werden, eigentlich. Allerdings ging das Plädoyer (auch des Vertreters der Media-Agenturen OMG) in Richtung darauf, dass derlei Werbe-Einnahmen ggf. mit den Privaten zu teilen seien, deren VOD (Video-on-demand)-Plattformen dann mit den Mediatheken von ARD und ZDF zusammen zu lesen seien, langfristig. Und somit auch eine international zu vermarktende Gesamt-Größe zu erreichen: Eine zu diskutierende Lösung für die kontroverse Diskussion der GEZ-Höhe? Nun, vielleicht mithilfe von derlei Vorgehen, verfahrene Situationen zu lösen:

 

Schön, wie aktivierende Methoden auch in Medienhäusern angewandt werden, etwa: Design Thinking! Dem war ein eigenes Panel gewidmet, mit zwei Vertreterinnen von Anwendern plus einer Trainerin (Barbara Maas): 800 Varianten gebe es inzwischen, letztlich mache es die Haltung aus, das Mindset! Vielerlei Aspekte gehören dazu, etwa Empathie, agil statt Wasserfall, Hypothesen prüfen vs. KPIs, geschützter Raum – und: Scheitern gehöre dazu, rechtzeitiger Stopp im Verlauf inklusive.

 

Nun, Print – war da doch noch was?! Immerhin 85.000 Print-Playboy im Einzelverkauf und Abo gibt es noch bei Kouneli lt. IVW 3/2022, nach Übernahme der Lizenz (vorher: Burda). Und auffällig blieb, dass zumindest Fach-Magazine nach wie vor in Print geboten waren, im Presse-Bereich. Plus Special-interest, nämlich TV-Spielfilm (plus Streaming-Einlage: schon wieder Bewegtbild…) – oder auch die Zeitschriften der Sender ARTE und Deutschlandfunk & Co. Hmm, wieder Film… Plus Podcast übrigens, durchaus weiterhin trendy! Hast du schon einen?! Ja, „Hömma, Emma!“ hätte es in den Ohren klingen können: Podcasts gerieten auf diese Weise auch indirekt in den Fokus, siehe das Panel „Nicht nur Alexa“: Text-to-speech“ (oder auch text2speech, mit 400 vorhandenen Stimmen bei einem Anbieter) war die Ansage, könnte durchaus auch für Weiterbildner jeglicher Couleur interessant wie relevant werden! Denn sogar die eigene Stimme ist synthetisierbar und so auf vorhandene Texte vorlesbar anzuwenden: Auf diese Weise schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe: Einmal formulierter Text wird automatisiert hörbar! Mal eine konkret nachvollziehbare Anwendung von Künstlicher Intelligenz mithilfe definierter Algorithmen… (Apropos Podcast: gibt´s auch von mir, beim Büchermacher Ralf Plenz Input-Verlag, Folge 70: https://input-verlag.de/hamburg/podcast/buechermacher_70.mp3 Wenn´s dort auch um Verlage geht: Übertragen muss, darf, soll & kann die Hörerschaft selbst leisten :-) ….)

 

Zurück zu Print: Beim Panel „Mit Personalisierung die Kundenbindung stärken“ war neben BuzzFeed und eben Kouneli auch die FAZ vertreten – und die jedenfalls beherrscht Werbung als einen von drei genannten Aspekten bestens (neben Kunden-Interaktion [Geburtstagsgrüße z.B.] und Content-curation [also hoch individualisierte Artikel-Zuordnung]), wie dieses Angebot via Newsletter belegt, das mich als Print-Abonnent erreicht hat:

Foto: Hanspeter Reiter

Apropos: Freiberuflerkreisen näher liegend war eben etwa das Thema „Newsletter“ – dazu gibt´s auf der Medientage-Website einen ausführlichen Beitrag zu einem konkreten Panel: https://blog.medientage.de/der-newsletter-ein-medium-mit-vielen-vorzügen – sehr lesens- und umsetzenswert! Darin u.a. Aspekte zur möglichen Monetarisierung – vor allem Erfahrungen aus der je eigenen Praxis, was Inhalte, Kürze, Verlinken auf Artikel etc. angeht. Doch wenn Audio so trendy ist, könnten die Beiträge ja auch vorgelesen werden?! – Dies waren einige Einblicke in die reichhaltigen Panel-Diskussionen und –Präsentationen, die ich persönlich erleben durfte. Eine subjektive Auswahl naturgemäß, aus dem gebotenen Füllhorn …

 

Und wie war´s insgesamt so? Nun, „Drei Tage Live-Konferenz im ICM der Messe München, rund 5000 Besucher:innen, etwa 400 Referent:innen und Diskussionsteilnehmer:innen aus den Bereichen Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, kontroverse Debatten, inspirierende Keynotes und informative Präsentationen unter dem Motto „More relevant than ever“.“ (Petra Schwegler, Presse MTM): Zwar war mein erster Eindruck, der Kongress sei deutlich geschrumpft, weil die Eröffnung in einem kleineren Saal als in früheren Jahren stattfand. Doch die Fülle zur Mittagszeit schien mir wieder fast Normalvolumen zu erreichen – übrigens mit ausschließlich vegetarischen bzw. veganen Gerichten, mal was Anderes … Dennoch war das Gesamt-Volumen geschrumpft: Die hinteren Räume entfielen, einige der früher dort ausstellenden Aus- und Weiterbildner waren in einen anderen Bereich gerückt – und es gab einen speziellen „track“ für Education & Recruiting: Was tun gegen den Fachkräfte-Mangel auch in den Medien…  Und Web3? Da gab´s diverse Panels für, naturgemäß auf Medien ausgerichtet: „…sogenannten Web3, das digitales Vertrauen, virtuellen Besitz und neue Formen menschlicher und netzbasierter Kollaboration ermöglichen soll.“ Dazu gehören Blockchain, NFTs, Community-Modelle, Payments, und so genannte Werbe-Ökosysteme, um nur einige relevante Stichworte zu nennen.  Und natürlich Virtual Reality …

… bis hin zu Metaverse … und Robotik:

Foto: Hanspeter Reiter

Ausführlicher dazu gibt´s eine Studie, siehe hier: https://www.xplr-media.com/de/web3-studie.html. Der Kollege Erik Händeler übrigens arbeitet bei seinen Vorträgen rund um die Kondratieff-Zyklen intensiv mit Hologrammen, siehe z.B. hier: https://www.youtube.com/watch?v=NzzgTtxY_KU. Er hatte vor einigen Jahren einen Auftritt bei einem GABAL-Impulstag, damals noch ganz klassisch J …

 

Also Modelling für Weiterbildner? Ja, durchaus: Da war fürs leibliche Wohl dauerhaft gesorgt, mit Kaffee, Tee und Kalt-Getränken „rund um die Uhr“. Die Zeiten wurden fast durchgängig eingehalten, wobei auch Transfer-Puffer von mindestens fünf, meist gar 10 Minuten zwischen den Panels halfen.

Save the date: Die nächsten Münchener Medientage sind geplant für 25.-27. Oktober 2023.

 



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