Die Besucher

Mystery, mal ein anderes Genre: Ein Roman über Vögel, die vom Himmel fallen, mitten in verregnete Landschaften – und dazu geheimnisvolle Fremde, die plötzlich auftauchen und genauso plötzlich wieder verschwinden – genauer: entschwinden. Wer weiß, woher sie kommen – was sie wollen? Die Zusammenfassung des Umschlagtextes lässt schon gruseln, bevor Leser in den Text hinein liest: Der Journalist Martin Koller liegt im Krankenhaus und kann nicht schlafen. Er wird von merkwürdigen Ohrgeräuschen gepeinigt, die ihn in tiefe Depression stürzen: wirklich nur die Folgen eines Hörsturzes? Seine Frau will um jeden Preis ein Kind von ihm – und er fühlt sich überhaupt nicht wahrgenommen. Ein junger ehrgeiziger Kollege pfuscht ihm in seine Recherchen im rechtsextremen Milieu hinein, was seine Situation kaum besser macht. Schließlich erfährt er, seine Mutter liege im Sterben. Er rafft sich auf, obwohl kaum handlungsfähig, und macht sich auf den Weg zurück an den Ort seiner Kindheit. Ein paar Tage ist er mit seiner Mutter allein – dann kommen sie: die Besucher. Sie sind überall, nehmen das ganze Haus in Beschlag. Er gerät in den Strudel eines One-Night-Stands mit einer Freundin aus Jugendtagen, jetzt Ärztin am Ort – und zieht sie hinein in die seltsamen Geschehnisse. Sie macht eine rätselhafte Entdeckung – und der Alptraum geht erst so richtig los … Leser fragt sich, ist das mysteriöses Erleben – oder die überreizte Fantasie eines Burnout-Opfers? Doch sein Schicksal bleibt offen. Und der kurze Abschluss-Abschnitt belegt Mystery pur: „Am 25. November 2011 machte ein Jäger im Kavernenwald einen merkwürdigen Fund: Vor einem Höhleneingang lagen auf einer kleinen Lichtung dutzende graue Decken, deren Herkunft sich niemand erklären konnte.“ Schluck …- HPR

Hanspeter Reiter