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Geheimnis am Weihnachtsabend

Autor Gladys Mitchell
Verlag Klett-Cotta
ISBN 978-3-608-98673-0

Gladys Maude Winifred Mitchell, geboren 1901 in Oxfordshire, studierte in London Geschichte und arbeitete als Lehrerin, bevor sie 1929 die berühmte Detektivin Beatrice Adela Lestrange Bradley erschuf und ihr anschließend über sechzig Kriminalromane widmete. Gladys Mitchell war eine fundierte Kennerin der Werke von Sigmund Freud und begeisterte sich für Hexerei; neben Agatha Christie und Dorothy Sayers gehörte sie dem britischen Detection Club an und erhielt 1976 die höchste Ehrung der Crime Writer’s Association.

Wer war es?
Gladys Mitchells Kriminalroman ist eine für die 1930er Jahre typische „Wer-war-es“-Detektivgeschichte. Die Autorin, 1901 geboren, gehörte denn auch zusammen mit unter anderen Agatha Christie, dem britischen Detection Club an und wurde 1976 mit einer besonderen Auszeichnung der Crime Writer`s Association geehrt. Die Hauptfigur, die mental wache und körperlich trotz ihrer Zierlichkeit wehrhafte Hobbydetektivin, Beatrice Adela Lestrange Bradley, eine offenbar materiell gut situierte Seniorin, erscheint als Mischung von Persönlichkeits- und Fähigkeitsfacetten aus Agatha Christies Charakteren Mrs. Marple und Hercule Poirot. Mrs. Bradley-Romane (ca 60) genossen eine ähnliche Popularität wie diese beiden international bekannten Wahrheitssucher aus der Feder Agatha Christies.

Lokalkrimi
Der Roman, 1936 erstveröffentlicht, ist – ähnlich den Romanen von Agatha Christie – in schlichter Sprache und viel Dialogform und mit viel Lokalkolorit geschrieben, was auch allen England-Fans Strahlen ins Gesicht bringen wird. Und wer Mrs. Bradley mit detektivischem Interesse begleiten möchte, sollte sehr aufmerksam lesen – auch und gerade die (übrigens modern anmutenden) Ausführungen zur Schweinehaltung und der Charakterisierung bestimmter Schweine. Zudem sollte bestimmte Traditionen wie dem Morris-Tanz, der als einer der bekanntesten britischen Traditionen gilt, besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Die Kriminalgeschichte beginnt zwar an einem Weihnachtstag, zieht sich bis zur Auflösung jedoch bis weit ins Frühjahr des Folgejahres hin und bleibt, trotz manch überflüssig scheinender Diskussionen um die Rätsellösung, spannend zu lesen. Und selbstredend erwartet den Leser ein überraschendes Ende. Bis dahin wird der Leser eine unterhaltsame und kurzweilige Lektüre genossen haben. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter