Whatever it takes
Autor | Joachim F. Schroeder-Hohenwarth |
Verlag | Wenz |
ISBN | 978-3-93791-38-8 |
Docufiction ist angesagt! „Auf Biegen und Brechen“ wird dieses ? geflügelte Wort oder ?Idiom gleich im Untertitel übersetzt. Und genau darum geht es letztlich, ohne Rücksicht auf Verluste „den drohenden Kollaps der weltweiten Finanzarchitektur in letzter Sekunde zu verhindern“ (U4). Wer die Geschehnisse der vergangenen Jahre nur am Rande hat mitlaufen lassen (vertiefendes Reinschauen kaum erforderlich), wundert sich über gar nichts mehr. Schließlich schieben die USA (resp. deren handelnde Personen) jegliche Verantwortung für finanzielle Gratwanderungen auf andere, derzeit (Sommer 2012) natürlich auf den Euro. Dazu passen diverse Sachbücher, die die Entwicklung des Dollars analysieren, seit seinem Beginn Ende des 18. Jahrhunderts – und die Gründe dafür, dass er „trotzdem“ immer noch die Leitwährung der Weltwirtschaft darstellt. „Whatever it takes“ dagegen ist Unterhaltung, doch auf zitierten Tatsachen beruhend und bedauerlicher Weise höchst glaubhaft: Die USA bereiten in Koordination mit Israel einen Präventivschlag gegen iranische Atomforschungsanlagen vor. Über informelle Kanäle (u.a. zwischen Ex-Außenminister Kissinger und Ex-Kanzler Schmidt, die natürlich andere Namen tragen, jedoch eindeutig identifizierbar sind, wie viele andere Protagonisten, so auch „die Kanzlerin“ ohne Namen) erhält die Bundesregierung frühzeitig Kenntnis – und versucht, mithilfe eigener Verbindungen genau diesen Schlag zu verhindern. Dies immer unter der Prämisse, ja nicht gegen den Freund USA zu agieren, jedenfalls nicht nach außen erkennbar. Inbegriffen Medien-Manipulation und Nutzen muslimischer Organisationen. Schon alles verraten? Hmm, das finden Sie auch auf der U4 des Taschenbuchs. Wenn die Spannung gehalten werden soll, muss es also noch was Anderes geben … Lassen Sie sich überraschen! Doch wie die Welt innerhalb kleiner Zirkel (siehe etwa Bilderberg, von mir anderer Stelle rezensiert) zwischen Politik, Wirtschaft und Religion tickt oder besser am Ticken gehalten wird, mag ein Zitat von Seite 384 illustrieren: „Wie oft muss ich es noch wiederholen: Wirtschaftswissenschaften haben nichts mit Moral zu tun! Erst der Zweite Weltkrieg hat bekanntlich die Große Depression endgültig besiegt. Um das Tal der Tränen hinter sich lassen zu können, brauchte es einen Hitler und Hirohito.“ Hmm, passt da die derzeitige „Politik“ der USA dazu, unerklärte Kriege via Drohneneinsatz zu führen? – HPR