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Tote Tante – gute Tante

Autor Georg Langenhorst
Verlag echter
ISBN 978-3-429-05843-2

„Mord im Seniorenstift“ bietet auf knapp 300 Seiten spannende Lokalkrimi-Unterhaltung – als Rahmen-Handlung: In inneren Dialogen wie quasi „protokollierten“ Gesprächen geht es ums Sterben und den Tod plus „ewigem Leben“… Auch mit katholisch-theologischer Sicht, siehe z.B. S. 152ff.: Hat schon seinen Grund, dass der Krimi in diesem Verlag erscheint  – übrigens bereits als sechster in einer Reihe um die Hauptpersonen…

Das Lebensende
…ist den Insassen eines Senioren-Stifte naturgemäß nahe, mehr oder weniger jedenfalls. Doch wie gehen sie damit um, siehe neuerlicher Einschnitt (nach dem Übergang vom selbst bestimmten Wohnen in ein Heim-Umfeld), wenn jemand der Pflege bedarf? xxx
„Warum bringt jemand eine fast 90-Jährige um? Ging es um Geld? Oder waren Wut oder Eifersucht die Gründe für den Mord? Vor diesen Fragen steht Kommissar Bernd Kellert in seinem sechsten Fall. Seine Frau findet ihre Tante Regina Föhrenbach tot im Seniorenstift auf. Es muss Mord gewesen sein. Regina ist lateinisch und bedeutet auf Deutsch „Königin“. Und genauso wurde die Tante auch im katholischen St. Vinzenzstift wahrgenommen – selbstbewusst, reich und bestimmend. Und wie an einem echten Königshof gibt es auch dort ergebene Anhänger, Feinde, Intrigen und jede Menge Motive. Kellert steht vor einer schweren Aufgabe. Wer ist der Mörder der „Königin“?“ Welche Rolle spielt die Leiterin, wie ist das direkte Umfeld der Getöteten involviert?

Die Sicht der Dinge
Dass der Kommissar mit der Toten verschwägert war, hat seine Nach- wie auch Vorteile, siehe: Sicht seiner Ehefrau, der Großnichte – und wer wurde im Testament bedacht? Apropos – was alles ist zu bedenken, für seniore Klienten einer solchen Einrichtung, wenn das Lebensende im Blick ist? Wie steht es um begleiteten Suizid in Deutschland – und anderswo, siehe Schweiz (S. 238f. etc.)? Wer sollte und darf in Finanz-Fragen wie beraten (S. 202f. etc.)? Vielerlei Perspektiven kann die Leserschaft beobachten und verfolgen, ggf. eigenes Überlegen anschließen: Wann will und sollte ich mich um derlei kümmern, siehe den Kommissar als Mittfünfziger – oder diverse Seniorinnen (eben meist Damen) nach Verlust des Partners erst spät(er)? Will ich einen Neuanfang beim Wechsel in den Ruhestand – und wenn ja: wo und wie? Lesenswert, weil unterhaltsam plus informativ plus Gedanken anstoßend. Der Autor weiß, worüber er schreibt, als Professor für Religionsunterricht (etc.). HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter