Kehraus

„Noch ein Fall für den Onkel Franz. Innviertler Krimödie“ ist bereits der fünfte Fall, wenn ich das richtig zähle – hier mit viel Humor und „trotzdem“ spannend auf deutlich über 200 Seiten erzählt, in einem feinen Hardcover-Gewand.

Innviertler Komödie
…ist also durchaus das, was gerne als Lokalkrimi daher kommt: Denn „es ist was faul in der Provinz! Es geht wieder los! Sehr zum Missfallen des Onkel Franz, wie man sich vorstellen kann. Erneut konfrontiert Autor Klaus Ranzenberger ihn mit allerhand kriminellen Verstrickungen. Diesmal steht das Altstoffsammelzentrum in des Onkels Heimatort im Mittelpunkt dubioser Vorgänge. Aber auch im Gemeinderat ist etwas faul. Getrieben von seinem Spezi, dem Albert, findet sich der Onkel Franz wieder in einem Fall rund um zweifelhafte Müllgeschäfte und kommunalpolitische Freunderlwirtschaft. Und wenn’s auch vergleichsweise harmlos beginnt, schnell wird die Sache alles andere als ungefährlich. Was die selbsternannte Kleinstadt-Bourgeoisie – die „großkopferten Stadtplatzhirschen“, wie sie der Onkel nennt – mit dem Ganzen zu tun hat, und wie sich unsere Stammtischler erneut ungefragt in die Belange der Polizei einmischen, sorgt für Spannung und Vergnügen gleichermaßen, so viel ist sicher! – Der beliebte Onkel Franz ermittelt wieder, Spannung und Heiterkeit garantiert!“ Wenn er auch im Zentrum steht, ist seine Rolle eher die eines, hmm – Moderators? Albert ist der hyperaktive Ermittler, der sie beide immer wieder in schwierige Situationen bringt, vor allem allerdings sich selbst – und auch dann muss der Onkel Franz ran. Witziges Hin und Her entsteht, für Spannung wie für Vergnügliches ist hier immer gesorgt.

Feine Beispiele für Weiterbildner
…sind auch geboten, wenn es etwa um Teams geht, hier: Alt und Jung, locker und sehr strukturiert bei der Polizei (S. 150 etc.) – da findet sich das eine oder, was gar in Training, Coaching, Beratung – oder schlicht Führung und Team-Entwicklung anwendbar wäre.
Und für weitere interessante Aspekte ist gesorgt etwa in der Kommunikation intellektuell unterschiedlich versorgter Personen, siehe z.B. etwa S. 67, gerade im Gemeinderat. Oder in jener von Beziehungskisten, hier: Eheleute, u.a. S. 112f. – oder vielfach auch die Geständnisse gegenüber der Obrigkeit, wieder mal ermittlungstechnisch über die Stränge geschlagen zu haben  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter