Reportagen

Eine Zeitschrift, jedoch in Form eines Buches? Ja, so kommt Reportagen daher, und zwar: bildfrei! Das wird alle freuen, die eine ausufernde Fülle von Fotos inzwischen auch in (Tages-)Zeitungen beklagen, und zwar: vierfarbig. Bei Reportagen hat noch das Wort „das Wort“, weil es Feinheiten ganz anders auszudrücken vermag als das Bild, das eben nur dies schafft: 1.000 Worte geballt darzustellen … Die mir vorliegende Ausgabe 5 (Juni/Juli 2012) bringt eine Fülle von Artikeln, , vordergründig diese Themen (ebenfalls rein textlich auf der Titelseite benannt, allerdings: grafisch gestaltet):

Gazprom heizt ein – Noch jagen und sammeln sie in Teriberka. Doch das russische Dörflein wird bald zur Gasmetropole der Welt.

AML.230849-012-G – Neues von der Gentechnik: Wenn man der Kuh die Gefühle ausbaut, führt sich der Fleischesser besser.

Afrika kaufen – Ein amerikanischer Farmen beschäftigt in Kenya Frauen als Vogelscheuchen. Nur harte Geschäfte bringen Afrika weiter, sagt er.

Tagebuch eines Pädophilen – Ein Schweizer Frührentner lebte in Brasilien satt und zufrieden, bis zu seiner Ermordung.

Admir – Wärst du doch nur gefallen, sagt die Mutter. Eine Nachkriegsgeschichte aus Sarajevo.

Traumschiff für alle! – Trotz Unfällen und Pannen blüht das Geschäft mit Kreuzfahrten wie noch nie.

Die historische Reportage: Ernest Hemingway – Pamplona im Juli.

Dies möge die Breite und Fülle der Themen zeigen: Zwar zeitgerecht/aktuell, dennoch kritisch-journalistisch, vertiefend ausgewählt. Ein Magazin, zwar abonnierbar, doch zeitlos wirksam. Ergo auch interessant, gerade ältere Ausgaben zu holen, siehe www.reportagen.com. – HPR

Hanspeter Reiter