Totgequatscht

Als „Krimi aus dem Ruhrgebiet“ outet sich also gleich ein Regionalkrimi – und versehen mit dem Untertitel „Maggie Abendroth und der Teppich des Todes“. Will sagen, mit dieser Titelheldin gibt es durchaus schon mehrere Krimis der Autorin (ist nur eine, trotz „[&]“). Die Schreibe ist so wie die Hauptperson – ein wenig schnoddrig, schön sprunghaft. Die herrlich verschwurbelte Handlung kriegt laufend neue Spannungsmomente und tanzt zudem zwischen Bochum und Spanien hin und her – dort will eine aus dem Abendroth´schen Freundskreis heiraten. Wohl gemerkt, Maggie ist keineswegs Polizistin oder so – vielmehr Call-Center-Agentin (jedenfalls noch), ursprünglich Film-Tante – und mit Vorliebe kreative Hochzeits-Beraterin. Der eigenen besten Freundin – auch nicht mehr lange. Ins Spiel kommen zudem ein Bestattungsinstitut mit seinem finnischen Betreiber und dessen Helfer, der rasch auch in Verdacht gerät – denn: dort taucht ein Toter auf. Das ist deshalb erwähnenswert, weil er in einen eigentlich leer zu bleibenden Sarg einer Ausstellung gelegt wird – und keineswegs eines natürlich Todes gestorben ist (und im übrigen in einen Teppich gewickelt, siehe Titel!). Merken Sie was? Jou, Durcheinander! Auch wegen der Betreiber eines Szene-Lokals, die ebenfalls … Ein herrlicher Spaß – und dennoch: tödlicher Ernst! Und immer wieder kommt dieser Home-Order-Television-Sender ins Spiel, für den Maggie telefoniert … Viel Vergnügen, seien Sie nun location-kundiger Leser oder schlicht Krimi-Freund … – HPR

Hanspeter Reiter