Hell
Autor | Shelley Burr |
Verlag | Knaur |
ISBN | 978-3- 426-52956-0 |
„Australien-Thriller“ kennzeichnet diese nahezu 400 Seiten per Untertitel gleich trefflich als Lokalkrimi. Wenn „lokal“ bei den dortigen Weiten auch etwas … eben weiter gefasst zu verstehen ist.
Verschwundene Mädchen
…sind das Thema, ausgehend von einem konkreten Fall, der für den Ermittler allerdings in einer ganzen Reihe steht: Die hat er vorher erfolgreich klären können… Ja, „mit »Hell« erwartet Sie ein atmosphärischer, wendungsreicher und noch dazu preisgekrönter Australien-Thriller: Vor 19 Jahren verschwand ein kleines Mädchen. Jetzt rollen seine Zwillingsschwester Mina und der junge Privatdetektiv Lane den Cold Case neu auf – aber wollen sie die Wahrheit wirklich wissen? Im Sommer 1999 verschwand Mina McCreerys Zwillingsschwester spurlos in den Weiten Australiens. Der Fall ging durch alle Medien und machte Mina zur unfreiwilligen Berühmtheit, für einige sogar zur Hauptverdächtigen. Heute lebt sie allein auf der abgelegenen Farm ihrer Familie. Als der junge Privatdetektiv Lane Holland ihr anbietet, den Cold Case neu aufzurollen, lehnt sie zunächst ab. Erst nachdem Lanes unkonventionelle Methoden rasch zu einer neuen Spur führen, beginnt sie, ihm zu vertrauen. Doch Lane hat seine eigenen, dunkleren Gründe, den Fall lösen zu wollen …“. Die werden der Leserschaft erst spät enthüllt, sodass immer neue Spannungsbögen entstehen: Gut gelungen also, well done, mit diesem Debüt der Autorin!
Ein fein gestrickter Regionalkrimi
…ist das also: „Der nie aufgeklärte Cold Case um Minas verschwundene Zwillingsschwester steht im Zentrum des Thrillers »Hell«, der außerdem mit einem atmosphärischen Schauplatz im ländlichen Australien und zwei verletzlichen, widersprüchlichen und doch sympathischen Hauptfiguren punkten kann. Dafür wurde die Autorin Shelley Burr mit dem renommierten CWA Debut Dagger Award ausgezeichnet.“ Wer sich fürs Outback interessiert oder auf den Appetit kommen möchte, ist hier bestens bedient. Abgesehen davon: ein starker Thriller, der die psychologische Seite vielfältig beleuchtet, was das individuelle Umgehen mit derlei Verlusten angeht. Dafür bedient sich die Autorin unterschiedlicher Charaktere. Und dazu sehr konkrete Vorgehensweisen, etwa zum Auffinden vergrabener Leichen (S. 56 und S. 181 usw.) oder Recherche via Facebook (Gesichtserkennung, S. 107 etc.), dazu Schneeball-Systeme (S. 226 z.B.) und Mimik-Körpersprache (Lügen verbergen S. 288 etc.): Die Autorin hat exzellent recherchiert und baut derlei geschickt in Dialoge und Geschehen ein. Fazit: lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de