Transaktionsanalyse im Coaching

Die TA, seit Ende der 1960er en vogue, zunächst im anglo-amerikanischen Raum, wird in diesem Buch des Autoren- und Trainerpaares aus Konstanz übersichtlich und kurz zugleich dargestellt, bereichert um Fallbeispiele, Fragestellungen und Übungen. Diese entstammen nicht nur der Transaktionsanalyse, sondern machen – leider, ohne dass dies notiert wäre – Anleihen bei NLP, Existenzialanalyse, systemischen Ansätzen (z.B. zirkuläres Fragen, Provokative Therapie, Provozierende Intervention nach Watzlawik).

Die Perspektive, die die Autoren einnehmen, ist die des Coachs, der TA anwenden möchte oder bereits anwendet, was ihm dringend empfohlen wird. Die Ausführungen diesbezüglich fallen ansprechend aus, besonders in Form der genannten praktischen Toolelemente.

Die Autoren vermitteln indes den Eindruck, die TA sei das non plus ultra im Coaching und anderen Ansätzen überlegen. Bei aller Sympathie für die TA: Es ist ein Modell unter anderen, das sich sicherlich besonders einfacher Zugänglichkeit erfreut, und zwar für Coach wie für Klienten. Und diese praktische Nützlichkeit wird hervorgehoben und demonstriert.

Die Einschätzung des Stellenwertes der TA führt Statements, Thesen, Glaubenssätze u. dgl. im Gepäck, die bei Coaches mit breiterem theoretischen und praktischen Hintergrund kontrovers diskutiert werden sollten; auch bei Transaktionsanalytikern.

Das Buch kann als Einstieg in die TA gelesen werden, dem weitere Lektüre folgen sollte. Es kann als Auffrischung für jene dienen, die sie ausgiebig kennen, aber lange nicht mehr angewandt haben. Die Fallbeispiele zeigen zum Teil „alte Bekannte“, zum Teil aber auch amüsant und lehrreich zu lesende Situationen.

Hanspeter Reiter