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Trust & Inspire

Autor Stephen M. R. Covey
Verlag GABAL Verlag
Seiten 333
ISBN 978-3967391527
Preis 34,90

Vertrauen und Inspiration führen aufs Führungstreppchen

 

Nach „Schnelligkeit durch Vertrauen“ schnellt „Trust & Inspire“ gerade zum nächstgrößten Managementratgeber von Stephen R. Covey in die deutschen Bestseller-Listen. Hier wird die Zukunft der Führung beschrieben, weit weg von Kontrolle, Zwang und Manipulation. Tradierte Unternehmenslenker mögen sich warm anziehen, wenn die Erkenntnisse dieses Fachbuchs die Flure des deutschen Mittelstands erreichen. Denn sie, die heute immer noch Druck ausüben, wo Kooperation gefragt ist, schießen sich damit selbst ins Aus. Das treffende Zitat des Autors „Führung bedeutet, den Menschen ihren Wert und ihr Potenzial so deutlich vor Augen zu führen, dass sie diesen Wert in sich selbst erkennen können“ sagt schon alles über die Grundvoraussetzung für den Führungserfolg in der Zukunft aus: Manager und Führungskräfte haben im Zweifelsfall an innerer Arbeit zu leisten. Dann nämlich, wenn es ihnen nicht gelingt, Motive und Inspiration für ihr Team zu schaffen, muss es in erster Instanz darum gehen, wo der eigene Fixstern liegt.

 

In den letzten fünfzig Jahren hat sich so ziemlich alles geändert, was unser Wirtschaftsleben aus- und erfolgreich macht: Unser Bedarf, unsere Bedürfnisse sowie unser Verhalten, die Regeln des Marktes hinsichtlich Geschwindigkeit und Globalität, die technologischen Herangehensweisen und Herausforderungen. Die Art der Führung der Menschen in Unternehmen hat sich dagegen nur schleppend verändert. Noch immer regiert vielerorts die Macht der Positionen, nicht der Argumente. Noch immer werden Gehorsam und Disziplin erwartet, wo Gehör und Interdisziplinarität uns weiterbrächten. In seinem jüngsten Fachbuch setzt Stephen R. Covey seinen Erfahrungswerten die Krone auf: Er rückt mit gestochen scharfem Blick das Command & Control-Verhalten ins Abseits der Irrelevanz und entlarvt, dass der Führungsstil der Absicht (und darüber hinaus auch oft dem Unternehmenszweck) im Weg steht.

 

Um ein „Trust & Inspire-Leader“ zu werden, legt Covey drei grundlegende Überzeugungen zugrunde, die gleichzeitig den Wink der Verantwortungsübernahme geben, dorthin zu schauen: 1. Was bedeutet es (heute), als Führungskraft ein Vorbild zu sein? 2. Die Art, wie geführt wird, bestimmt über die Art der Vertrauenswürdigkeit und 3. Inspiration zu vermitteln, entspringt der Verbindung zum Warum. Über 120 Seiten spendiert er diesen Erläuterungen, wohlweislich unter Angabe sinnvoller Verantwortlichkeits-Vereinbarungen und unter dem Ausschluss der Faktoren, die „Trust & Inspire-Leader“ definitiv nicht erfüllen. So räumt er damit auf, dass „Trust & Inspire“ weder einen Mangel an Kontrolle darstellt, noch ein Zeichen von Schwäche ist. Ganz im Gegenteil: Nicht das tagelange Diskutieren von Gefühlen steht auf dem Plan, sondern ergebnisorientiertes Handeln. Eine vorbildliche Führungskraft bietet sowohl Entschlossenheit, Zuversicht als auch Glaubwürdigkeit auf und verkörpert diese Qualitäten durch empathisches Zuhören und kluges Vertrauen. Als Führungskraft stark zu sein, indem man vertraut und inspiriert, bedeute unter anderem mit anderen auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten, als ihnen Anweisungen zu erteilen. Vertrauen aufzubauen, statt Mitarbeitende zu kontrollieren. Feedback anzunehmen, statt jede Kritik im Keim zu ersticken. Sich die Meinungen anderer anzuhören, statt neue Ideen einfach abzubügeln. Eigene Fehler zuzugeben, statt sie anderen in die Schuhe zu schieben. Sind es nicht diese Aspekte, die wahre Stärke ausmachen?

 

Natürlich finden sich auf dem Weg zu Vertrauen und Inspiration auch Hürden. Covey beschreibt die fünf größten Hindernisse in den folgenden, plakativen und überholten Denkmustern. Sicherlich haben wir alle schon diese Floskeln durch die Meetingräume schwirren gehört: Das wird bei uns nicht funktionieren! Genauso hinderlich sind Zweifel, wo aus Angst Mut erwachsen sollte sowie die Unfähigkeit oder der Unwillen, loszulassen. Selbstbilder wie „Ich bin der Schlauste im Raum!“ und „So bin ich nun mal!“ gehören dringend auf den Prüfstand. Mit diesen und zusammenhängenden Narrativen räumt Covey auf und zeigt im vierten Teil seines Buches den neuen Weg zur Führung in einer neuen Welt.

 

Sich selbst gut zu kennen, war jeher eine Führungsaufgabe, denn Orientierung und das Gefühl von Sicherheit kann nur vermitteln, wer sich selbst Halt geben kann. Heute, in einer Zeit der kontinuierlichen Komplexität und Ungewissheit, sind Selbstreflexion und Selbstkenntnis Erfolgskriterien in allen Lebensbereichen. Während in der Vergangenheit noch dazu ermuntert wurde, in die Führungskraft zu vertrauen, steht heute das Vertrauen in sich selbst auf der Agenda. Diese veränderte Haltung bedarf des Umdenkens auf beiden Seiten, seitens der Führung und der Beschäftigten. Aus diesem Grund zieht Stephen R. Covey die Konsequenz aus der Haltung von „Trust & Inspire“ und betrachtet über das Arbeitsleben hinaus die Kernbereiche unserer Gesellschaft: von Familie über den Unterricht unseres Nachwuchses bis zur Einsicht des lebenslangen Lernens.

 

Zu guter Letzt werden die Leserinnen und Leser eingeladen, ihre unterschiedlichen Rollen im Leben zu hinterfragen und grundlegend die Fürsorge über den Wettbewerb zu stellen. Auf zu einer besseren Welt! Mit dieser Lektüre gelingt Ihnen der nächste Schritt!

 

Miriam Engel, loyalworks.de

Miriam Engel