Solothurn hüllt sich in Schweigen
Autor | Christof Gasser |
Verlag | emons |
ISBN | 978-3-7408-1840-1 |
„Im Netz der Mafia“ bringt eine Menge Lokalkolorit auf mehr als 350 Seiten. Geschrieben im Stile von Schwyzerdytsch-Kommunikation (wenn auch hochdeutsch), sodass beim Lesen quasi der Klang gleich mitgeliefert wird: Ging mir jedenfalls so, very fine! Und dass der Autor zudem eine kurze Berliner Passage in typisch bundesdeutscher Tonality geschrieben hat – stark… Für manchen Schwyzerdytsch-Ausdruck plus Fachbegriffe beim Ermitteln gibt´s ein Glossar (S. 362f.).
Olala, Mafia?!
Nun, das deutet sich schon bald an… Doch der Reihe nach: „Die Ambassadorenstadt im Netz der Mafia. Ein temporeicher Kriminalroman, bei dem Lokalkolorit auf globales Verbrechen trifft. Eine Informantin der Polizei erscheint nicht zu einem vereinbarten Treffen. Wenige Stunden später ist sie tot. Am Tag darauf wird am Aareufer die Leiche eines Mannes gefunden. Das einzig verbindende Element ist der Solothurner Ableger eines deutscharabischen Familienclans. Doch dieser hüllt sich in Schweigen. Um die Fälle zu lösen, muss Hauptmann Dominik Dornach auf die Hilfe bewährter Verbündeter zurückgreifen. Ausgerechnet jetzt holt ihn eine Affäre aus der Vergangenheit ein, die tragisch endete …“ Klingt allerdings dramatischer, als das tatsächlich ist – jedenfalls der ihn betreffende Teil: Die Story selbst – olala, wahrlich mit einer Menge Dynamik, besser als Dynamit … Clan-Chefs aktiv, Binnen-Beziehungen familiärer Art, Mafia im Hintergrund (S. 141, S.198, S. 212 usw.), mit Eier-Tanz zwischen D und CH, das verspricht action – und die wird eingelöst! Dazu kommen auch noch Binnen-Beziehungen des Kommissars, die ihn beschäftigen – und manch Vorgehen zwar erleichtern, doch auch in Frage stellen. Interkulturelles wird abgebildet, da lässt sich für manch Weiterbildner jeglicher Couleur was ableiten! Alles in allem – lesen, unterhalten werden und spannendes Geschehen „erleben“. HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de