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Steckerlfisch-Fiasko

Autor Rita Falk
Verlag dtv
ISBN 978-3-423-26377-1

„Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit seinem neuesten Fall! (Franz Eberhofer, Band 12)“, auch dieses Mal gewohnt spannend-unterhaltsame annähernd 300 Seiten umfassende, äußerst vergnügliche Lektüre – da kommt Schmunzeln auf, stellenweise gar prustendes Gelächter!

Der Golfplatz
…spaltet quasi die Gemeinde, die hälftig sehr dagegen war, um so Geld für Kita und andere eher Gemeinwohl-Investitionen zu haben. Umso stärker hälftig allerdings dafür war der andere Teil der Gemeinde, der ich nun über weiträumigen Zulauf freuen kann (und gar den Eberhofer anlockt, zum Büfett jedenfalls, S. 220) – und über Extra-Business, etwa Sanitär-Flötzinger, einer der beiden Kumpels des Eberhofer (plus Leberkäs-Semmel-Lieferant Simmerl (inzwischen auch vegane Fleischpflanzerl bietend, S. 144!), zzgl. Wirt Wolfi). Und natürlich kommt der Birkenberger Rudi wieder ins Spiel, eh klar (S 76ff. mit üblichem Hin und Her, etc.)! So, hierum geht´s: »Was glaubens, was hier los ist, wenn die Presse Wind davon kriegt?« bricht es aus dem Bürgermeister hervor, im Hintergrund unterstützt von Richter Moratschek. Das also ist er, „der brandneue Fall für den Eberhofer Franz! Schräg, lustig, warmherzig und einzigartig wie immer: Wegen dem Golfclub ist Niederkaltenkirchen eh schon gespalten wie ein Holzscheit, aber jetzt liegt auch noch der Steckerlfischkönig höchstselbst und mausetot in der clubeigenen Spa-Landschaft.“ Über derlei Gold-Add-on-Gespflogenheiten ist eine Menge zu erfahren…

Der Provinz-Ermittler
…ist sprunghaft aktiv wie immer, zwischen Besäufnissen und familiärem Klamauk, wie wir das so kennen: „Der Franz ermittelt unter dubiosen Volksfestclans und golfenden Schickimicki- Arschlöchern, während seine Susi ganz andere Pläne hat: Sie kandidiert als Bürgermeisterin, was beim aktuellen Dorfoberhaupt hochgradig nervöse Zuckungen auslöst Der Eberhofer macht das Dutzend voll und muss wieder alles geben!“ Auch als der niederbayerische Macho, der er halt ist: Voller Verzweiflung muss er hinnehmen, dass sein Sohn Paul Ballett übt statt Fußball zu spielen, oh mei! Das führt zu vielerlei Streiterei mit der Susi (S. 108f. usw. – doch soviel sei verraten: Zum Ende hin wird er gar optimistisch, was die (hoffentlich nicht toxisch werdende…) Männlichkeit von Pauli angeht  …

Alles hat ein Ende…
…nur die Wurst hat zwei? Nun, dem Eberhofer schmeckt eh der Leberkäs besser, am besten zwischen zwei Semmel-Hälften – und wenn sie im (Dreier-)Rudel auftreten  Dennoch auch dies noch: Wenn ich die Autorin in ihrem Dank (nach Glossar und Rezepten dann S. 287) recht verstehe, war´s das mit dem Eberhofer, kaum ist das Dutzend voll, „auf zu neuen Ufern“?! Umso wichtiger, den hier noch zu lesen!!
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter