Der Tod bin ich
Autor | Max Bronski |
Verlag | Kunstmann |
ISBN | 978-3-888-97778-7 |
… ist ein Wissenschafts-Thriller, so gesehen eher „Docufiction“ – doch diese Kategorie / dieses Genre ist nur in den USA üblich, in Deutschland so kaum bekannt: Auf der Basis bekannter Ereignisse und/oder Personen, gibt es spannende Abläufe, von zeitgeschichtlichem Geschehen umrahmt. LeserIn knüpft also an Bekanntes an und lernt eine Menge über Kernphysik – wenn er/sie mag. Um „die explosive Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und politischer Macht“ geht es, um wechselseitige Spionage in Zeiten des Kalten Kriegs – und um schlicht Menschliches: Liebe und ihre Folgen. Diverse Erzählebenen sind miteinander verwoben, eine davon in Ich-Form – und dieser Protagonist in Synästhet: „Jeder Zahl war ein Ton, manchmal auch eine Tonfolge zugeordnet, die ich hören konnte, wenn sie aufgerufen wurde.“ (S. 104) Was für den Verlauf der Mordgeschichte (also des zeitnahen, aktuellen Erzählstrangs) und für die letztendliche Lösung durchaus von Bedeutung sein wird. „Petri hatte Maxwells Modell des Elektromagnetismus mit dem Instrumentarium der Relativitätstheorie auszudrücken versucht.“ (S. 184) „Daher entschloss ich mich, Petris Zahlen und Formeln in Notenschrift zu übertragen, so wie ich mathematische Konstruktionen innerlich hören konnte.“ (S. 227) Und ganz „simpel“ Kernphysik: „Im Gewirr der Teilchen herrschte zuunterst der Zufall, vereinzelte Elemente traten ins Nichts und verschwanden wieder. Wir wussten keinen Grund dafür anzugeben …“ (S. 294) Und schließlich geht es auch um Quarks und Gluonen, siehe S. 367ff. Spannend, interessant und weiterbildend, all-in-one! HPR