Zorn

Die Opcop-Gruppe wieder mal „in action“, im Sinne des Wortes … Eine europaweit aktive Einsatztruppe, die sich schon mal über Grenzen hinweg setzt – und Todesmut beweisen muss. IM besten Sinne ein Schwedenkrimi, der den Leser besonders fordert, infolge mehrerer Erzählebenen. Dramaturgisch geschickt vom Autor aufgebaut, verfolgt Leser zum Einen das Jetzt-Geschehen und wird ins Entwickeln der Lösung integriert. Wobei sich nach und nach herausstellt, dass es sich um zwei Serienmörder handelt, die getrennt voneinander agieren und einander tatsächlich ins Gehege kommen. Der Effekt ist, dass das Annähern an den Täter zunächst nur ein scheinbares ist. Zusammenhänge herstellen und längst Vergangenes recherchieren, darum geht es bei diesem nur vordergründig (typisch) action-reichen Thriller. Da gibt es einen erhängten Chirurg in einem Landhaus in Belgien und einen vergifteten Politiker auf einer Insel in Italien, dazu fünf Tote in einer Stockholmer Kneipe: Doch kaum etwas ist, wie es scheint. Womit es fast 500 Seiten braucht, schließlich beide Stränge gelöst zu kriegen: Spannung vom Feinsten – wobei Leser den Ermittlern scheinbar etwas voraus hat, infolge der Rückschau auf früher Geschehenes, in eingeschobenen Kurzkapiteln. Ein literarischer Durchlauf ist integriert: Welche Rolle spielt Alexandre Dumas´ „Der Graf von Monte Christo“ in diesem … Drama? Seien Sie auch darauf gespannt! HPR

Hanspeter Reiter