Alle ziehen am selben Strang!
Autor | Klaus Tumuscheit |
Verlag | orell füssli |
ISBN | 978-3-280-05496-3 |
Mit „55 Mythen des Projektmanagements“ verspricht der Autor aufzuräumen. Mit dem lösungs-orientierten Ziel, „zum Scheitern verurteilte Projekte doch noch zu retten“ (U4). IN den Kapitel-Überschriften steckt die Botschaft jeweils schon drin, siehe 1. Mythos Projektleiter brauchen einen Führerschein – Nein, sie brauchen Fahrpraxis! (S. 13ff.) Oder „Wir ziehen alle an einem Strang – Schon, aber jeder in eine andere Richtung!“ (S. 32ff.) Da gibt es „Wir sind ein Team – Nein, wir entwickeln uns höchstens dazu!“ (S. 53ff.), „Meetings kosten nur Zeit – Nicht die Meetings – die Moderatoren!“ (S. 79ff.) oder „Aus Fehlern wird man klug – Nein, wer Fehler meldet, kriegt Probleme!“ (S. 107). Dazu gibt es nach „Das Problem“, „Die Wahrheit“ und „Die Crux“ immer Lösungsangebote, etwa im Kapitel „Der Projektleiter leitet – Das sollte er nicht!“ (S. 58ff., Auszüge): „Sie sind der Chef im Projekt – aber Sie sind nicht der Chef Ihrer Teammitglieder! Also tun Sie auch nicht so … Das heißt: Üben Sie Selbstreflexion … Lassen Sie Ihre Spezialisten Spezialisten sein: Fragen Sie sie, bevor Sie etwas entscheiden! … Lassen sie die Spezialisten selber ihre Vorschläge bewerten: Wo könnte die Schwäche liegen? Können wir das finanzieren? Haben wir die Leute dafür?“ Dann folgt „Flankierende Lösung“, „Praxis“ oder (wie hier) „Der Transfer“: „Richtig erkannt: Das ist ein vollkommen anderer Führungsstil …“. Beim 25. Mythos „Nach dem Projekt wird´s ruhiger – Glauben Sie das nicht!“ (S. 117) bietet der Autor u.a. diese besseren Lösungen: „Wie wäre es mit Ehrlichkeit? … Die Mitarbeiter honorieren die Ehrlichkeit und hängen sich rein. Jedenfalls häufiger, als wenn sie angeschwindelt werden … Ein Ausgleich wirkt auch, wenn er lediglich symbolisch ist“, nämlich als Geste. „Am besten aber wäre immer noch was? Richtig: eine realistische Planung.“ Dass dies auch noch gesagt werden muss … Und so geht es durch 55 Mythen, mit Extras wie „Drei Schlüsselkompetenzen“ (S. 215f.), die erfolgreiche Projektleiter auszeichnen: Sie sind gute Planer – Verhandlungsstärke – persönliche Integration. Verhandlungsstärke zeichnet sich u.a. durch Fragen aus, siehe etwa S. 231: „Fragen Sie fünfmal „Warum?“, wenn jemand mit einem Problem zu Ihnen kommt: „Da läuft was schief!“ – „Warum?“ – „Weil der Kollege nicht geliefert hat!“ – „Warum nicht?“ – „Weil …“ Wer so genau nachfragt, fragt zu genau, um den üblichen Mythen aufzusitzen.“ Höchst lesenswerte für alle, die mit Projekten zu tun haben, vor allem: welche zu managen haben. Hmm, wer eigentlich nicht? Ein Workshop ist ein Projekt, eine Beratung, eine Weiterbildung …