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Ein seltsamer Ort zum Sterben

Autor Derek B. Miller
Verlag rowohlt Polaris
ISBN 978-3-499-23086-8

Tja, was ist das eigentlich – die Geschichte von einem alten „Mann und die Schuld“ – und der Sühne? Kaum ein Thriller im klassischen Sinne, und dennoch: höchst spannungsreich und lange ergebnisoffen. Eine Menge schwarzer Humor ist drin – und jedenfalls schreibt der Autor durchaus jenseits üblichen, gewohnt actionreichen skandinavischen Krimis … Kurz zusammen gefasst, ist dies die oberflächliche Story (s. U4): „Nach dem Tod seiner Frau ist Sheldon Horowitz mit 82 Jahren zu seiner Enkelin nach Oslo gezogen. In ein fremdes Land ohne Juden. Viel Zeit, um über die Vergangenheit nachzudenken … Eines Tages hört Sheldon aus dem Treppenhaus Krach. Er öffnet die Tür, und in seiner Wohnung steht eine Frau mit einem kleinen Jungen. Kurze Zeit später ist die Tür aufgebroche, die Frau tot und Sheldon mit dem Kind auf der Flucht …“ Und wächst über sich selbst hinaus, alle Instinkte geweckt, alle körperlichen Schwächen des Alters „vergessen“: Übers Wasser führt die beiden diese Flucht, durch die Wälder, mit überraschenden Fluchtfahrzeugen und mit kaum glaublicher interkultureller Überzeugungskraft, ist Sheldon doch auf völlig unbekanntem Terrain mit ihm mehr als fremden Menschen unterwegs. Hinter sich lässt er eine lange Spur toter Menschen zurück, denn: natürlich wird er verfolgt, vielmehr: der Junge. „Was wollen die Verfolger von dem Jungen? Sheldon weiß es nicht. Aber er weiß: Sie werden ihn nicht kriegen.“ Ferne(re) Vergangenheit ist im Spiel – und auch viel frische: Auch Europa hatte jüngst Kriege … Dieser ? Thriller hat es auf die Shortlist zum „Specsaver Crime Thriller Award“ geschafft …  Ob er ihn gewonnen hat (Info ab 24.10.2013), können Sie selbst recherchieren ;-) … HPR

Hanspeter Reiter