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Unterholz

Autor Jörg Maurer
Verlag scherz
ISBN 978-3-651-00042-1

Ein Alpenkrimi mit Tiefgang, u.a. kunstpädagogisch gesehen, siehe etwa S. 140: „Aber das schlechte Bild … warum hängst du das nicht ab? Das inspiriert dich doch überhaupt nicht! … Die Perspektiven stimmten hinten und vorne nicht, die Farbränder liefern übereinander, Schraffuren reichten über die Begrenzung hinaus … Das Bild ist von mir, gab der Michl schließlich zu. Ich habe alles so gemalt, wie es nicht gehört. Da lernt man am meisten. Wenn man es zuerst so macht, wie es nicht gehört, dann sieht man am deutlichsten, wie es gehört.“ Erinnert an „Kopfstandtechnik“, etwa für Lösungssuche, oder? Und nebenbei wird unsere Branche (Weiterbildung: Seminare, Workshops, Trainings, Kurse, Führungskräfte-Entwicklung …) ein wenig auf die Schippe genommen: Im subventioniert ausgebauten Seminar-Hotel mitten oben aufm Berg findet eine Weiterbildungs-Woche für – Auftragskiller statt, die aus ganz Europa angereist sind. Tja, und eine davon überlebt gleich den ersten Tag nicht. Was hat das vorbestrafte Bestatter-Ehepaar Grasegger damit zu tun? Jedenfalls kriegt Kult-Ermittler Jubertus Jennerwein (vielleicht verwandt oder verschwägert mit dem berüchtigten Wilderer-Helden?!) geradezu genug zu tun, in „seinem abgründigsten Fall“. Welch ein Wortspiel, liegt der Tatort doch recht weit oben, auf der Alm – und da gab´s offenbar nicht nur eine Sünd´… Gute Unterhaltung in den Alpen – mit viel Spannung: Dieser Thriller beweist, dass Lokalkrimis oft für ein besonderes Lesevergnügen sorgen. HPR

Hanspeter Reiter