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Werbung für die Wahrheit

Autor Thomas Laschyk
Verlag Komplett Media
ISBN 978-3-8312-0632-2

„Überlasst die guten Geschichten nicht den Fake News“ untertitelt der „Volksverpetzer“ – und bietet Lesenswertes auf 200 Seiten.

Volksverpetzer
…ist eine schöne Wortbildung, Volksverhetzer zu konterkarieren – frei davon, diese zu nennen. Und das ist ein wichtiges Learning, wohl gar das entscheidende, aus dieser Lektüre: Vermeide es, falsche Geschichten auch nur annähernd zu rezitieren, weil sie damit erneut verbreitet werden und verbreitbar sind!! Denn es gilt zentral eben dies, so die Erfahrung: „Keine Demokratie ohne Fakten! Wir alle fallen auf Fake News herein. Sie kommen oft als gute Geschichten daher, die in unser Weltbild passen. Aber wie gehen wir damit um, dass rechtsextreme Parteien und gewisse Boulevard-Medien das systematisch nutzen, um Desinformation zu verbreiten? Wie verhindern wir, dass Fakten keine Rolle mehr spielen und es keine Konsequenzen hat, wenn man einfach behauptet, was man will? Dieses Buch zeigt, warum Fakten, Wissenschaft und zuverlässige Quellen in der Meinungsbildung an Bedeutung verlieren. Auf gewohnt unterhaltsame und verständliche Weise zeigt der Gründer des »Volksverpetzers« Thomas Laschyk, warum Fake News so erfolgreich sind und wie wir lernen können, Fakten genauso viral zu verbreiten. Wir alle können Teil der Lösung sein und für die Wahrheit kämpfen in einer Welt, in der Geschichten wichtiger sind als Belege. Mehr Wahrheit erzählen, weniger Lügen widersprechen!“ Denn „man kann unterschiedliche Meinungen zu einem Thema haben. Aber nicht unterschiedliche Fakten.“ (S. 65, eine der diversen aussagekräftigen Affirmationen).

Eine Menge ist zu lernen
…über „moderne“ Kommunikation im Internet im Allgemeinen – und damit letztlich auch fürs Marketing von untereins – Trainern, Coaches, Beratern! Denn Storytelling geht ja „in beide Richtungen“ – und wie das mit den wahren Geschichten gut gelingen kann, zeigen eben auch die vielerlei Gegen-Beispiele! „Diese großen Meta-Narrative sind es, die unseren Diskus bestimmen“ (S. 31) – „…reagiert dein Gehirn… Erinnerungen kreieren“ (S. 49) – oder auch über das faire Interpretieren von Statistiken statt sie zu verfälschen (S. 94 etc.). Medialer Einfluss schafft Narrative (S. 124f.) – inkl. wieder mal die starke Wirkung von Bildern (S. 132f.) bzw. mehr und mehr Videos… Und jenes des Kontextes, des Framings genauer gesagt (S. 145f.). Schließlich noch das Sandwich: „Um Desinformation effektiv zu kontern, sollte das Erste und das Letzte, was du sagst, die Wahrheit sein“ und dazwischen das zu widerlegende Gefakte, möglichst kurz gehalten: Denn was wiederholt wird, wird erneut sichtbar (S. 156f.)! Vorsicht achten also – und daraus lernen… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter