Totstück
Autor | Denise Mina |
Verlag | ariadne |
ISBN | 978-3-867-54254-8 |
…für auf ein Stück Fleisch reduzierte Prostituierte ist als Tittel so happig wie manche Passagen des Inhalts… Als Hardcover gebunden, mit Leseband, auf deutlich über 300 Seiten.
Vegetieren oder meistern?
Das ist für die meisten Huren im schottischen Glasgow kaum eine Wahl, doch die eine oder andere schafft das Cleanwerden für sich – und fürs Kind: „Margo will wissen, wer ihre leiblichen Eltern sind. Dafür hat sie gute Gründe. Sie ist Ärztin in Glasgow, und sie spürt, dass ihr Leben an einem Wendepunkt steht. Nikki Brodie hingegen will eine alte Rechnung begleichen. Eine Ärztin könnte da hilfreich sein. Im Gegensatz zu Margo kennt Nikki diese Stadt von unten. Und jede Menge Frauen, die der Öffentlichkeit komplett am Arsch vorbeigehen.“ Und sie ist ihre Tante, die ihr evt. den Zugang zur leiblichen Mutter eröffnen kann, von der sie bis dato nur den Namen kennt, via Adoptions-Agentur. Deren Mediations-Versuch geht allerdings ins Leere … Margo dagegen versteht es meist, ihre für Patienten-Kommunikation gelernten Strategien auch privat anzuwenden (S. 27f. z.B. – oder auch im Gespräch mit einer relevanten Polizei-Ermittlerin S. 224f.), es sei denn, sie ist emotional zu stark gestresst… Andere Themen wie Stadt-Entwicklung werden in den Blick genommen (Gentrifizierung z.B. S. 127) – und zentral natürlich die Rolle der Polizei beim Verfolgen von Straftaten gegen Prostituierte (S. 142f. usw.). Plus im Kern um die Lebens-Verhältnisse eben dieser Frauen, idR drogenabhängig und den Launen/Lüsten der Freier ausgesetzt (S. 256f. etc.): Ein erschütterndes Gesellschaftsbild, jenseits eines simplen Thrillers… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de