Sei smart!

„Souverän, sympathisch und selbstsicher in jeder Situation“, das verspricht die Autorin im Untertitel und bringt ihre Empfehlungen in typisch amerikanischer Manier dem Leser durch vielerlei Geschichten nahe. Ins Problem gezogen sind Sie gleich, wenn Sie die U4 zur Kenntnis nehmen, mit provozierenden Fragen wie „Sind Sie bei der Beförderung schon einmal übergangen worden? – Mussten Sie schon einmal eine schwierige Gesprächssituation bewältigen? Wurden Sie schon einmal so in Verlegenheit gebracht, dass es Ihnen die Sprache verschlagen hat?“. Wer kann da schon nein sagen J – zumindest bei „schwierigen Gesprächssituation“ kann man sich angesprochen fühlen  – und greift zu diesem „Kommunikations-Leitfaden“, jetzt wird´s konkret: Vom bekannten „ersten Eindruck“ bis zum „Charisma – die Magie der inneren Ausstrahlung“ kommt ziemlich alles zur Sprache, was private und berufliche Kommunikation angeht. „So stellen Sie sich am Telefon vor“ (S. 35f.) habe ich mir natürlich auch angeschaut – und mein EVA-System wieder gefunden, wenn die Autorin auch auf eine solche plakative Benennung verzichtet. (Für Sie ist EVA neu? Mail an reiterbdw@aol.com genügt, Antwort kommt.) Am Kapitelende gibt´s immer eine Zusammenfassung, zum späteren Erinnern nach der Lektüre hilfreich. Eine kompakte Typologie des Menschen kann dem helfen, für den „Der Ton macht die Musik“ besonders interessant ist: systematisch-analytisch, Teamplayer, temperamentvoll, pragmatisch (S. 150ff.), die jeweils einen anderen Kommunikationsstil pflegen. Umgehen mit Kritik sowie „konstruktives Feedback geben“ (S. 174ff.) sind erläutert, „So meistern Sie den Umgang mit schwierigen Zeitgenossen“ (S. 249) gibt es im Kapitel „Zung Fu oder die Kunst des verbalen Schlagabtausches“ mit einem netten Wortspiel im Titel. Auch dort findet Leser konkrete Fallbeispiele, in denen „echte Menschen“ (mit Name und Tätigkeit) mit ihren Erlebnissen zitiert werden: Schwierigkeiten und Lösungen. Nett, dass die Autorin sich selbst immer wieder ins Spiel bringt: Sehr offen erzählend, womit sie in der Vergangenheit weniger gut umgegangen sei – und was sie daraus gelernt habe. Übungsaufgaben fordern den Leser zum Transfer in seinen Alltag auf – Anwenden bringt´s! Im Kapitel „Charisma“ gibt es u.a. diesen Hinweis (S. 373): „Nutzen Sie die räumliche Nähe zu Ihrem Vorteil, indem Sie immer strategisch geschickt auswählen, neben wem Sie sitzen möchten.“ Das lässt sich natürlich auch auf soziale Netzwerke übertragen, wenn Sie das für sinnvoll erachten: Wen akzeptiere ich denn überhaupt als direkten Kontakt? Schön (da hilfreich) auch die „Zusammenfassung“ (S. 381ff.): „Erfolgreiche Kommunikation auf eine einfache Formel gebracht – „Sag es lieber smart statt hart!“. Viel zum Erinnern für Kommunikations-Experten, Beispiele etc. für Trainer in dem Bereich. HPR

Hanspeter Reiter