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Leider geil, fett und faul

Autor Christian Zippel
Verlag Komplett Media
ISBN 978-3-8312-0400-7

„Warum uns der Körper auf den Geist geht und wie wir den Schweinehund zum Schoßhund machen“ untertitelt der Autor, „Doktor der Philosophie und Personal Trainer“ – und weist auf der U4 drei Teile aus, die auch einzeln für sich „genossen“ werden können: I. Cogito ergo dumm: Warum uns der Köper auf den Geist geht, Kunst und Ficken * II. Die ruhige Seite der Kraft: Körperbeherrschung und wie man sie trainiert * III. Vom Schweinehund zum Schoßhund: Triebe kultivieren, Herrchen werden. Leser sieht, Autor tanzt gerne zwischen Wortspielereien und „kein Blatt vor den Mund nehmen“ … Ein paar Zitate mögen Näheres zum Inhalt erläutern … Dabei philosophiert er, der Philosoph, auch über Philosophie, etwa S. 115: „Wahre Philosophie lässt sich nicht zerstückeln, vorkauen und bei Prüfungen wieder ausspeien. Auf der momentanen Uni lernt man viel auswendig, aber wenig fürs Leben. Eine gute Schule für Philosophie würde den Wortwitz üben …“. Den gibt´s hier reichlich, etwa mit vielerlei klassischen (idR lateinischen) Zitaten im 1. Teil, in dem Zippel den Widerstreit von Körper und Geist analysiert und die Schlucht dazwischen zu füllen sucht. In der Einleitung wiederum kommt ausführlich – Nietzsche zu Wort, wie denn auch später im Buch lange Zitat-Passagen die gesammelten Autoren-Gedanken vertiefen sollen. Doch wenn das jetzt auch recht theoretisch anmutet, im 2. Teil wird´s höchst praktisch, mit klaren Handreichungen für konkrete Trainings, auch und gerade am Arbeitsplatz übrigens, recht modern im Sinne von „jederzeit und überall“ J – inkl. illustrierender Abbildungen und Tipps (sowie „Selbstkritik“ an der jeweils vom Autor dargestellten Stellung) … Hierum geht es (S. 215ff.): Aufrichten – Atmen – Fokussieren – Stabilisieren (das in sechs Varianten!) – Versenken (klassisch gerne Meditieren genannt). Und schließlich folgt das „Kasteien“, im 3. Teil, von Numero uno bis siette, nämlich konkret mit diesem etwas anderen Diät-Programm: Vom Kotzen und Fasten * Schluss mit der Unzucht * Bete und Arbeite * Körperkultur * Fuck die Komfort-Zone * Kleinige, knackige Komfort-Killer * Herrchen werden. Abschließend gibt es „summa summarum“, worin – neben wiederum Nietzsche – z.B. auch Klaus Kinski zu Wort kommt. Alles in allem provozierend, die drei Teile in unterschiedlichen Teilen der Welt geschrieben, sozusagen seine eigene Entwicklung biografisch übersetzend: Mal was anderes! HPR

Hanspeter Reiter