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Harz aber herzlich

Autor Alexandra Kui/Peter Godazgar
Verlag rororo
ISBN 978-3-499-01290-7

„Cosy Crime aus der Mitte Deutschlands mit einem unschlagbaren Ermittlerduo“ – und geschrieben von einem Autoren-Duo  … Spannend zudem als ostdeutscher Lokalkrimi (pseudo-nahe Magdeburg), auf knapp 400 Seiten.

Ziemlich düster
…ist manches Mal die Atmosphäre wie auch die Gedankenwelt mancher Figur. Doch Düsterode gibt´s zwar als Landschafts-Bezeichnung, näher läge als Ort Osterode im Harz: Die Lokation ist also eine (bewusst?!) künstliche… Wie auch immer, dies ist die Geschichte: „Achtsamkeit und Mord im Harz: der Auftakt der fantastischen Krimiserie mit dem ungleichen Ermittlungsduo Ariane und Andreas: Gute Laune garantiert… Ein durchbrochenes Geländer, eine seltsam verdrehte Leiche am Abhang. Dabei wollte Ariane an ihrem ersten Arbeitstag in Düsterode im Harz nur eine frauenfeindliche Kritzelei beseitigen, schließlich gehört auch das zu ihren Aufgaben beim Tourismusverband, wo sie für das Thema Diversity zuständig ist. Als Polizeihauptmeister Andreas mit seiner Hündin Frau Krause am Tatort ankommt, sind zwei Dinge schnell klar: Ariane und Andreas sind wie Feuer und Wasser, Stadt und Land, Tofu und Bratwurst. Und statt den Harz vielfältiger und wertschätzender für alle zu machen, hat Ariane es mit ganz neuen Herausforderungen zu tun – denn irgendjemand sorgt dafür, dass Menschen sterben. Der Tote im Wald wird jedenfalls nicht der letzte sein. Von wegen «Glück auf» im Harz. Andreas und Ariane ermitteln. Und Frau Krause auch. Harz, herzlich, humorvoll!“ Da entstehen Beziehungs-Themen, immer wieder aufs Neue…

Ziemlich divers
…kommen die inhaltlichen Ideen daher: Das Autoren-Duo arbeitet ziemlich alle Sensitivity-Themen ab – und bringt via Dialog und Gedanken der Charaktere jeweils Für und Wider ein: Das Abwägen bleibt der Leserschaft überlassen, fein  … Für Weiterbildner jeglicher Couleur (bis hin zu Führungskräften!) ist in Hülle und Fülle geboten, was Fettnäpfchen bieten kann – und wird durchaus Augen zwinkernd behandelt, zudem trotz aller (gebotenen?!) Ironie lösungsorientiert, auch und gerade von Ariane: Inklusion, Wokeness, kulturelles Aneignen, Intoleranz, Diskriminieren & Co. (siehe z.B. S. 73, 264ff.), beleuchtet u.a. zum Thema „Indianer-Spiele“ der so genannten Herzapachen (S. 140 usw.). Auch das Thema Achtsamkeit poppt auf, etwa mit Beruhigungs-Übungen in Stress-Situationen (S. 110f.)
Ja, und für eine Fortsetzung ist wohl gesorgt, darauf weisen jedenfalls geballte Cliffhanger hin  … HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter