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Final blood

Autor Veit Etzold
Verlag Droemer
ISBN 978-3-426-30935-3

„Gnadenlos spannend: Die Thriller-Reihe von Bestseller-Autor Veit Etzold bietet knallharten Nervenkitzel mit hollywoodreifer Action“ mit ziemlich Horror-Anklang auf deutlich über 300 Seiten.

Kannibal(ist)isch
…wird die Szenerie gleich zu Anfang (später vertieft u.a. S. 103), doch ist´s wirklich „nur“ ein Psychopath à la Hannibal Lecter – oder steckt (noch) mehr dahinter? Denn politisch scheint´s auch zu sein: „Ein toter Ministerpräsident und ein blutiges TikTok-Video: In Veit Etzolds hartem Thriller »Final Blood« löst Patho-Psychologin Clara Vidalis ihren 9. Fall. Ein Luxushotel in Berlin wird zum Schauplatz eines bestialischen Mordes: Ein Ministerpräsident und seine Familie liegen tot in ihrer Suite. Patho-Psychologin Clara Vidalis und ihrem Team vom LKA bietet sich ein Bild des Grauens. Offenbar wurden die Opfer post mortem verstümmelt, eingeritzt in ihre Haut finden sich seltsame Zeichen. Als wäre das nicht genug, stehen auf dem Esstisch der Suite Weingläser, die mit Blut gefüllt sind. Auf TikTok taucht kurz darauf ein Video auf, das offenbar direkt nach der Tat aufgenommen wurde. Es zeigt das Hotelzimmer und einen maskierten Mann, der aus einem mit roter Flüssigkeit gefüllten Weinglas trinkt. Plötzlich scheinen die sozialen Netzwerke ein verstörendes Eigenleben zu entwickeln …“ Nun, da ist was geboten, ziemlich noir und zugleich mit a bissal Lokalkolorit rund um Berlin, historische Bezüge außerdem…

Top-aktuell
…in vielerlei Hinsicht, Social-media und Datenzugriffs-Thema (S. 127f. Palantir & Co.) wie auch starker US-Einfluss in D (und anderswo, etwa Afghanistan etc., siehe S. 216f. z.B.!) inklusive. Sehr (einseitig) kritisch gegenüber Regierung und Verhalten von Deutschen generell geschrieben und präsentiert, viel US-Sicht zudem, siehe etwa 35f., – oder auch Blackwater-Söldner etc. (S. 242f., also keineswegs ein russisches Wagner-Phänomen, Putin macht „den Amerikanern“ viel nach). Interessant manche vertiefende Aspekte, etwa zum Thema Reiten und Pferde (S. 62, Metaphern inkl.). Apropos Metaphern, an Sprachbildnern ist dieser Krimi reich, etwa (S. 84f.) U-Bahn vs. Killer als Assoziation der Protagonistin. Und auch Lobotomie kommt ins Spiel, auch das assoziativ, schluck (S. 176ff.). Abschnittweise durchaus Gruseln hervor rufend… Und die Story hat ein offenes Ende mit deutlichem Cliffhanger – da folgt noch was! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter