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1001 Ideen

Autor Robert Arp/Halwart Schrader
Verlag Olms
ISBN 978-3-283-01173-4

„… die unser Denken beeinflussen“: Wow, welch ein Konglomerat an „Ideen“ im weitesten Sinne! Nämlich als „Konzept“ und damit häufig der Philosophie entlehnt, bis hin zu „Idealen“, doch auch anderen Wissenschaften: Dann übergehend auf „Prinzipien, Gesetzen, Regeln, Theorien und Hypothesen“ (so der Herausgeber in seinem Vorwort). 32 Autoren haben jeweils ½ Seite Text geliefert, zusammen fassend und teils mit Original-Zitaten versehen. In wechselndem Layout visualisieren Bilder diese Inhalte, mal halb-, mal ganzseitig: Statt monoton daher zu kommen ist dieser tatsächlich knapp 1000-seitige Schmöker höchst abwechslungsreich. Chronologisch geordnet, aus frühester Menschheits-Geschichte (siehe Feuer, Kannibalismus, Kleidung, Ehrung der Toten …) bis in die jüngste Gegenwart (Occupy-Bewegung, Kommerzieller Weltraumflug, Keine Junk-DNA) bietet diese Zusammenstellung einen exzellenten Ein- und Überblick menschlichen Denkens und Tuns. Absolut wertfrei, also unabhängig von ihrer Wirkung oder späteren Korrektur: „genial, erfolgreich oder gescheitert“, wie auch immer! Denn eine Meinung dazu bilden muss sich Leser ggf. selbst – und darf das auch … Übrigens sehr gelungen die deutsche Bearbeitung von Halwart Schrader: durchaus eine Herausforderung, bei all den Zwängen durch die Vorauswahl … Zugriff auf konkrete Ideen erhält Nutzer auch durch zweierlei Register: Sache = alfabetisch, Kategorie = vorab eingeteilt in Kunst und Architektur, Philosophie, Politik und Gesellschaft, Religion, Wissenschaft und Technik – und Psychologie: Darin wird dann jener Leser meist fündig, der sich für Themen aus Bildung, Weiterbildung, Führung etc. interessiert (S. 15/16 zu finden). Dazu zählen etwa „Konstruktivismus“ (S. 617) oder auch „Neuro-Linguistisches Programmieren“ (S. 861). Mich persönlich interessieren dann auch Ideen zur Linguistik (etwa „Begriffsschrift“ S. 553, neben vielen anderen) und zur Werbung (etwa „Schleichwerbung“ S. 540, interessanter Weise Jules Verne zugeordnet im Jahre 1873 – neben diversen anderen). So finde jeder Leser/Nutzer, was ihn oder sie interessiere: fürs eigene Fachgebiet, fürs Hobby – oder gerade eben für Bereiche, die einem weniger nahe sind. So gesehen, ein Nachschlagewerk, das dem Nutzer eine Menge Vorarbeit abnimmt. Gerade in Zeiten von WWW und Google, die zu einem Begriff tausende und abertausende Treffer liefern – recht orientierungsfrei J … Und so ein völlig anderer Zugang auch zu Material für Weiterbildungs-Maßnahmen, mit der Chance eines klassischen Nachschlagewerks, nämlich: zu flanieren, sich beim Blättern und Lesen zu weiterem Schmökern anregen zu lassen und so eher zufällig auf Interessantes, Relevantes und Nutzbares zu treffen – oder sich schlicht an Vergrabenes und Zugeschüttetes zu erinnern! – Erschienen ist dieser empfehlenswerte Band übrigens in einer Reihe von „1001 …“, von denen ich einige bereits besprochen habe. HPR

Hanspeter Reiter