Warum unsere Studenten so angepasst sind
Autor | Christiane Florin |
Verlag | rororo |
ISBN | 978-3-499-61741-6 |
… steht im Titel zwar als Aussage, wird von der Autorin dennoch durchaus als Frage behandelt: Leser fühlt sich einbezogen, wenn er will. Natürlich kommt der Bologna-Prozess ins Spiel wie auch die generell veränderte Umgehensweise einer jungen Generation mit Leben und potenziellem Beruf. Hier gesehen aus der Warte einer Lehrbeauftragten zu Themen der Politik-Wissenschaft, in Bonn, der alten Bundeshauptstadt. Im Nebenberuf, hauptberuflich nämlich ist die langjährige Feuilleton-Leiterin des „Rheinischen Merkur“ nun Redaktionsleiterin des „Nachfolgers“ Christ und Welt, als Beilage in der ZEIT. Natürlich stellt sie Bezüge zwischen „Theorie“ an der Uni und der Praxis in den Medien her. Doch einerseits verallgemeinert sie, frei davon, andererseits zu generalisieren, dieses kleine Wortspiel sei mir genehmigt J … Einfach auch deshalb, weil Christiane Florin exzellent mit Sprache spielt, wenig aufgeregt argumentierend und zudem sehr authentisch statt aufgesetzt zu wirken (wie etwa Peer Steinbrück, der einfach zu gerne metaphorisiert). „Das läuft schief an unseren Unis!“ als Titel der U4 wiederum ist eine eindeutige Aussage, vielmehr: ein Appell. Provozierend plaudert sie aus dem Nähkästchen, lässt den Zitierten jedoch immer ihre „Würde“, so wenig Eigen-Meinung sie auch findet. Fair wirft sie einen Blick auf ihre eigene Vergangenheit zu Studienzeiten und leuchtet dennoch aus, was die „Maybes“ ausmacht (S. 43ff.), auch Generation (wh)y genannt. Diesen einen entscheidenden Unterschied macht sie aus (S. 60ff.): „Ich bin weder klüger noch ehrgeiziger oder disziplinierte als die meisten meiner Studenten [Anm.: hmm, ein wenig Kokettieren darf sein J ?]. Meine Altersgruppe war allerdings weniger geübt darin, minütlich die eigene Befindlichkeit zu ergründen … Wahrscheinlich hätte ich manchmal mit Nein geantwortet – und trotzdem weitergemacht. Unser Feedback-Hunger hielt sich in Grenzen.“ Ja, Generation „Ich“ wäre evt. auch ein passendes Etikett … Lesenswert, auch für alle, die derzeit mit Akademikern (bzw. dazu werdenden Mitmenschen) weniger zu tun haben – gerade in der Weiterbildung, also dem „quartären Markt“, der uns alle beschäftigt, uns Trainer, Berater, Coaches. Denn das sind sie, die nachwachsenden „Zielgruppen“ – seien wir gewappnet! Dazu passt übrigens der 2014-er Herbst-Impulstag von GABAL e.V. „Weiterbildung – an Lebensphasen orientiert“ am 25. Oktober in Mainz, siehe www.impulstage.gabal.de. HPR