Vatertag

Da wird eine Menge Wein-Know-how geboten, geschickt ins Krimi-Geschehen eingeflochten. Denn Winzer sind mitten drin – und nur schwer kann der „Verdelsbutze“ den süffigen Weinen widerstehen, am Vatertag dann „no chance“. Ach ja, Verdelsbutze ist dann wohl hessisch für den Nieder-Olmer Bezirkspolizist Paul Kendzierski, der im Mittelpunkt des Geschehens steht. Wo das wiederum ist? Nun, Idstein ist vielleicht ein wenig bekannter … Wie gut, dass seine schwangere Partnerin ihm das nachsieht … Das war auch der Ausgangspunkt: Geburtsvorbereitung im erlauchten Kreis diverser Paare, darunter auch ein Winzer. Es geht rund, ein angesehener Bauunternehmer verschwindet spurlos. Da er dies zum wiederholten Male tut, um offenbar seiner Leidenschaft zu frönen (deutlich jüngere Damen), fällt das zunächst weniger auf. Doch nach einer Woche?! Parallel darf Leser das Schicksal eben dieses Viktor Reichwein verfolgen, der tatsächlich entführt worden ist und offenbar mit dem Tode bedroht wird. Nach und nach machen sich mehrere Personen verdächtig, auch der Leser wird auf falsche Spuren gelockt – und zwischendurch immer wieder mit Vorlesungen über Weine, ihre Lagen und derlei mehr beglückt: Ein wenig Interesse daran sollte Leser schon haben – und Freude am lokalen Charakter dieses Krimis. Von denen es schon mehrere gibt: Der Autor hat sich damit einen Namen gemacht. Und der Verlag u.a. mit Lokalkrimis … Viel Vergnügen! HPR

Hanspeter Reiter