Der Sohn

Was geschieht, wenn ein lebenslang einsitzender Straftäter plötzlich erfährt, dass alles ganz anders war als es schien? Sonny hatte sich auf seine Buße eingestellt, hat als vorbildlicher Gefangener eine Funktion als „Beichtvater“ für andere angenommen. „Doch dann ändert das Geständnis eines Mitgefangenen alles. Er weiß etwas über Sonnys in Ungnade gefallenen Vater“ (U4), der selbst Polizist gewesen war. Und schon sucht er einen Weg, aus dem Hochsicherheits-Gefängnis Staten in Oslo zu entkommen – und findet ihn auch. Und nun ist er hinter denen her, die all das verursacht haben. Doch kann er sie wirklich aufspüren, alle – auch jene korrupten Polizisten, die Dreh- und Angelpunkt waren – und noch sind? Wer versteckt sich hinter wem, wer steckt dahinter, wer ist die Person „ganz oben“?! „Der Sohn“ macht sich auf den Weg, einen weiten Weg, und doch mit allen Chancen, sein Ziel zu erreichen. Denn sein Leben, es ist ihm egal – und seine starke Empathie hilft ihm, Verbündete zu finden, drinnen wie draußen … „Ein elektrisierendes Drama um Geheimnis und Sünde, Verrat und Rache, Gerechtigkeit und Erlösung“ (Klappentext), und das durchaus im Spannungsfeld von menschlichem Geist und religiöser Verquickung. Dazu naturgemäß „die Polizei“, mit einem umfangreichen Personaleinsatz, rund um die Hauptpersonen. – Der Autor greift auch hier ein kontrovers zu erlebendes Thema auf, ähnlich wie mit „Headhunter“ – und durchaus anders als mit seinen Harry-Hole-Romanen. Ein wahrer Thrill auf mehr als 500 Seiten. HPR

Hanspeter Reiter