Generation Z
Autor | Christian Scholz |
Verlag | Wiley VCH |
ISBN | 978-3-527-50807-5 |
Christian Scholz, Lehrstuhlinhaber für BWL mit Schwerpunkt Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes, Direktor des Europa-Instituts und Berater widmet sich der „Generation Z“, womit er die ab Mitte der 1990er Geborenen meint.
Der Begriff Generation und seine Verwendung werden kurz thematisiert. Die Entscheidung dafür, ihn zu verwenden, obgleich er aus wissenschaftlicher und empirischer Sicht problematisch ist, fällt mit der Begründung, die Verwendung sei inzwischen so verbreitet, das Verständnis plakativ und differenziert zugleich, sodass dem weiteren Gebrauch nichts im Wege stünde.
Die empirischen Daten entnimmt der Autor „Studien“ (ohne diese näher zu qualifizieren), ferner Zeitschriften, Zeitungen, sozialen Netzwerken und „dokumentierten Einzelbeobachtungen“ sowie – etwas vorsichtiger –„Studien zur Generation Y“. Auf dieser eher populären als wissenschaftlichen Datenbasis skizziert er nicht nur die Generation Z, sondern grenzt er im Verlauf des Buches diese gegen andere Generationskategorien ab, Generation X und die Babyboomer. All dies, um die Hypothese von der Andersartigkeit der Werte- und Lebensorientierung der Generation Z zu stützen. Ob die Ausführungen überzeugen, möge der Leser selbst beurteilen.
Die Erörterungen und Einschätzungen gliedern sich in 8 Kapitel (A bis D) und H, die Schlussbemerkung. Die ersten beiden Kapitel lesen sich, als ließe der Autor es an sachlicher Distanz zu seinem Sujet vermissen. Das betrifft nicht nur Beschreibungen, sondern Erklärungen, die zusammenlaufen in dem Satz: Nicht die Generation Z trägt Verantwortung für die Art, wie sie ist, denkt, lebt und was sie kann und was nicht, wozu sie bereit ist und wozu nicht, sondern gesellschaftliche, politische, bildungsinstitutionelle etc. Gremien, Rahmenbedingungen, Regularien.
Etwas neugieriger macht Kapitel C, das die Generationen miteinander vergleicht und im Kapitel D den Digital Natives (später auch: Digital Naives) gegenüberstellt, zuweilen bedauerlicherweise (wieder) mit der Unterstellung, Unternehmen/ Arbeitgeber seien die treibenden Kräfte hinter der Entstehung eines anpassungsfreudigen Mitarbeitertypus`.
Interessant für jene, die sich mit Gamification befassen (was der Autor komplett außen vor lässt), sind Kapitel E und G. Dort finden sich Hinweise, die nicht nur eine ernüchternde Bilanz von Soll und Haben, Mythen und Realitäten aufdecken, sondern auch zulassen, die Überlappungen von „Generation Z“ und „Generation Game“ zu erkennen und dazu motivieren, sie – da beide wirkungsmächtig gerade in Unternehmen sind – näher zu untersuchen sowie Führende darauf vorzubereiten, sich mit den Facetten beider jungen Generationen bereits jetzt zu befassen – unabhängig davon, welcher der Generationskategorien sie selbst angehören bzw. sich zurechnen.
Das Buch bietet einen knappen Über- und Einblick und gewinnt gerade dort, wo die mental map der Generationen sowie ihr Lebenspathos stichwortartig eingefangen, verglichen werden und dort, wo der Autor die Generation Z vom Thron auf den Stuhl setzt – mit viel Sympathie.
Dr. Regina Mahlmann, www.dr-mahlmann.de