Die Schulden im 21. Jahrhundert
Autor | Daniel Stelter |
Verlag | FAZ-Buch |
ISBN | 978-3-95601-077-4 |
„Was ist drin, was ist dran und was fehlt in Thomas Pikettys „Das Kapital im 21. Jahrhundert““ fragt der Autor – und liefert Antworten dazu. Für seine Analyse(n) und Ableitung(en) braucht er gerade mal 157 Seiten, Fußnoten-Apparat inkl. Zentral seine Aussagen, Piketty habe die Wirkung von Schulden total außen vor gelassen, z.B. S. 78: „Wie immer profitieren von der Schaffung neuen Geldes jene am meisten, die als erste Zugriff darauf haben … Der Ersatz von Eigenkapital durch billige Kredite ergab den gewünschten „Leverage“ für die eigenen Investitionen … Je höher der Verschuldungsgrad einer Volkswirtschaft, desto mehr Gewinne fallen im Finanzsektor an, er Geld problem- und kostenlos „aus dem Nichts“ schaffen kann … Studien zeigen zudem, dass die Realwirtschaft in Ländern mit einem großen Finanzsektor weniger Mittel für Investitionen und Innovationen aufwendet.“ Was also steckt wirklich drin, in „Das Kapital im 21. Jahrhundert“? Pikettis Hypothese, die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen durch Enteignung zu aufzuheben, fand entsprechend rasch zahlreiche Anhänger und hat eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Das ist kaum verwunderlich, liefert er doch der Politik scheinbar eine Steilvorlage für eine bequeme und scheinbar simple Lösung der Finanzkrise. Doch dazu sind u.a. folgende Fragen zu stellen – und zu beantworten: Was ist drin? Mit einer für jeden verständlichen Zusammenfassung liefert Stelter einen raschen Überblick zu den Kernthesen von Piketty. Was ist dran? Mit seiner Bewertung von Pikettys Thesen schlägt der Autor Argumente für die Debatte vor und erklärt die wichtigsten Aussagen. Was fehlt? Da geht es um eine Reihe wichtiger Aspekte, die Piketty völlig vernachlässigt hat, die aber bedeutsam dafür sind, die heutige Lage der Wirtschaft richtig beurteilen zu können und die es erst ermöglicht haben, Vermögen in der Konzentration der jüngerer Zeit zu akkumulieren. Und Stelter stellt fest, dass Piketty die Bedeutung von Schulden völlig unterschätzt hat: Denn nur wer die Dynamik von Verschuldung und Entschuldung verstanden hat, kann Vermögensverteilung sowie Finanz- und Wirtschaftskrise verstehen und Lösungen erarbeiten. Womit „Die Schulden im 21. Jahrhundert“ weit mehr ist als nur eine leicht verständliche, kommentierte Zusammenfassung, vielmehr liefert Stelter vor allem überzeugende Lösungsvorschläge für die aktuelle Krise: Pflichtlektüre für Regierungen, Finanzpersonen und im Grunde – jedermann [&] jederfrau … HPR