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Robin Gettup fragt: Haben Sie jemals AGB gelesen?

Also ich meine: nicht nur abgehakt, weil es dann im Internet nicht weiter gegangen wäre? Wirklich gelesen, von oben bis unten und auch verstanden? Weil – wenn nicht verstanden, wieso waren Sie dann einverstanden?

Mal ehrlich, wenn wir ehrlich wären, müssten wir doch auf die Frage, ob wir die AGB akzeptieren, um einen Moment bitten. Ich schätze mal, dieser Moment könnte leicht ein paar Monate dauern, weil wir erst einen oder mehrere Anwälte konsultieren müssten, die uns im Einzelnen erläutern, was diese kleinstgedruckten Klauseln in Hellbraun auf Weiß eigentlich bedeuten und welche Hintertürchen sie öffnen, durch die wir dann in kostspielige Verfahren und Enttäu-schungen purzeln würden. Solche Anwälte sind ja nicht gleich zu haben. Am PC schon mal gar nicht. Und sie sind teuer. Und wenn sie ehrlich sind, sagen sie einem: „Kann ich Ihnen auch nicht mit endgültiger Sicherheit sagen!" oder sie raten einem ab: „Würde ich an Ihrer Stelle nicht akzeptieren (was sie selbst aber schon hundertfach getan haben, als sie ihre Druckerpatronen oder Toner im Internet bestellt haben). Wenn man sie dann darauf hinweist, dass man ohne Akzeptanz der AGB z.B. bei Amazon keine Bücher kaufen oder bei Ebay nichts ersteigern kann, dann antworten sie – kühl und gebührenpflichtig: „Das würde ich an Ihrer Stelle auch nicht tun!" Drehen sich um, und bestellen die neueste Ausgabe des BGB bei Amazon.

Es gibt natürlich auch Anwälte und sonstige Berater, die einem sagen: „Klicken Sie das Feld einfach an. Einfach gar nicht ignorieren!" Zig-Millionen oder Milliarden leben so froh vor sich hin im Glauben „Da passiert ja doch nichts!" Und wenn, dann hätte die Stiftung Warentest oder das Justizministerium oder eine Anwaltskammer oder ein cleverer Abmahner längst gewarnt. Aber an diese Warnung kommen Sie natürlich nur ran, wenn Sie vorher deren AGB akzeptieren. Und es sind dann nur bestimmte AGB, weil eigentlich jeder seine spezifischen AGB zusammen-schustern kann und der Kunde dann auf dem Schiffchen „Treu und Glauben" dahin segelt, in Untiefen gerät, eventuell auch an tückischen Stolpersteinen zerschellt. Dann fragt einen der Richter: „Ja haben Sie denn die AGB nicht gelesen. Nein? Ja das wird teuer!" Ein schwacher Trost: Er liest sie auch nicht! weiß R.G.



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