Bretonischer Stolz
Autor | Jean-Luc Bannalec |
Verlag | KiWi |
ISBN | 978-3-462-04813-1 |
„Kommissar Dupins vierter Fall“ erweist sich als besonders lehrreicher, so ganz nebenbei. Denn Hintergrund-Infos erschließen sich Commissaire wie Leser schlicht durch die reichhaltigen Dialoge, ein Muster für Kommunikations-Trainer wie –Anwender: Durch Fragen stellen wird „man“ klug, und das beherrscht Dupin wahrhaftig. Doch auch ungefragt wird er belehrt, was er (meist) durchaus annehmen kann. Da geht es um Keltentum bis hin zu Druiden-Gebräuchen, was die Bretagne („kleines Britannien“ = gegründet von aus (Groß)Britannien geflüchteten Kelten, nach Wikinger-etc.-Invasion) z.B. mit Schottland eng verbindet. Zu erfahren ist eine Menge auch über Austernzucht – jetzt müsste nur der aus Paris zugewanderte Kommissar auch endlich welche essen. Dazu triezen ihn parallel die Freundin (Chirurgin) und sein Haus-Arzt, sollen Austern doch a. exzellent nähren (28 Aminosäuren, nur Eiweiß, nix Fett!) – und b. den Magen heilen helfen. Und an dem hat er´s, einfach zuviel Stress. Und zuviel Kaffee – dass er den reduzieren muss, oh mei! Eigentlich auf Null, jedoch … das erschließe Leser selbst. Auch, ob wirklich die Sand-Mafia hinter den Morden und Anschlägen steckt, wie der Präfekt glauben (machen) will, um „den Fall“ möglichst schnell abzuschließen, Presse-tauglich. Leser freue sich auf vielerlei Verquickungen und falsche Unterstellungen, auf die der Autor geschickt lenkt. So bleibt Spannung erhalten und wird immer neu aufgebaut. Auch durch eine „Ko-Ermittlerin“, scheinbar Schauspielerin im Ruhestand – und durch die Team-Dynamik: Auch Führungs-Trainer kriegen eine Menge Input, „Fälle“ für Team-Entwicklung inklusive . So macht Belletristik Spaß, wenn sie gleich noch als Weiterbildungs-Lektüre daher kommt … Und Lust darauf, die drei früheren Krimis „nachzulesen“. (Einen davon habe ich hier bereits rezensiert: „Bretonische Verhältnisse“.) HPR