Alles Scheiße?!
Autor | Adrian Schulte |
Verlag | Scorpio |
ISBN | 978-3-95803-025-1 |
„Wenn der Darm zum Problem wird“ präzisiert der Untertitel den recht provokanten Titel. Der ist zwar sicherlich bewusst so gesetzt, doch zur Sicherheit wird der Autor gleich mit seinem „Dr. med.“ ausgewiesen. Will sagen, hier ein Profi am Werk gewesen, anders als bei „Darm mit Charme“ (eher semi-professionell). Dennoch ist das Buch unterhaltsam und gut allgemein verständlich geschrieben, mit ein wenig Augenzwinkern und dennoch sehr ernsthaft, Flapsiges vermeidend (trotz des Titels …). Und das steckt drin und kommt für den Leser hoffentlich heraus: „Verdauung beginnt im Kopf Wir wollen uns jeden Tag vital, frisch und gesund fühlen, wollen nicht altern. Aber oft sieht die Realität ganz anders aus, und wir fühlen uns einfach na, scheiße. Laufend präsentieren uns die Medien neue Schurken, die dafür angeblich verantwortlich sind. Dabei wird das Wichtigste vergessen. In unserer Mitte tragen wir, sozusagen als Hardware, ein mächtiges Organ, das dafür verantwortlich ist, dass unsere Nahrung überhaupt adäquat verdaut und verstoffwechselt wird: unseren Darm. Er ist das zentrale Schlüsselorgan, das zu Wohlbefinden und wesentlich zur Verbesserung und zum Erhalt der körperlichen und geistigen Gesundheit beiträgt. Dr. med. Adrian Schulte, erfahrener Facharzt und Klinikleiter, zeigt, dass vor allem wir selbst und unsere falsche Art zu essen den Darm schädigen und so unsere Gesundheit in Mitleidenschaft ziehen. Sein leicht umsetzbares Fitnessprogramm für den Darm beruht auf Tausenden von erfolgreich behandelten Fällen aus der Praxis einer Klinik, die auf die Regeneration des Darms spezialisiert ist.“ Da ist auch F.X. Mayr mit drin, dessen Semmeldiät erklärt und durchaus kritisch diskutiert zu finden ist. Auch mal grafisch werden Inhalte aufbereitet, siehe (S. 60) mit zwei Perspektiven als eine Art Mindmap: „Das können Sie für Ihren Darm tun“ …“ Und daran merken Sie, dass es ihm gut geht“. Erfreulich auch, wie hieran zu bemerken: Leser wird distanziert gesiezt – und ein wenig Abstand ist bei diesem Thema ja durchaus angebracht. Wie auch Hinweise wie z.B. (S.102) „Die meisten Erkrankungen des Menschen sind multifaktoriell“, womit sich ganzheitliches Betrachten durchaus lohnt, siehe Genetik, siehe Ernährung, siehe Bewegung: „Wir können deshalb davon ausgehen, dass die Emotionen und unser Verdauungstrakt in einer Wechselwirkung stehen und das limbische System mit der Verdauung „verkommuniziert““ (S. 108) – das Thema des „zweiten Gehirns“ ist aufgegriffen, unabhängig von der zentralen Steuerung oben im Kopf und natürlich dennoch damit verknüpft, siehe Hungergefühle etc. pp. Beim 10-Tages-Programm differenziert der Autor grob wie fein, siehe etwa (S. 154ff.) „Was Sie brauchen und was nicht“, siehe „10 stressfreie Tage und die Aussicht auf täglich 8 Stunden Schlaf“, auch, weil eine Diät halt anstrengend ist, körperlich wie geistig! Getränke – Gewürze – Smoothies sind auch thematisiert, wo letzt Genannte eher Stirn runzelnd – doch das überlasse ich nun wirklich Ihnen … HPR