GABAL-Symposium am 27./28. Oktober 2007 „Lustvoll lernen mit Leichtigkeit – ein Leben lang: Aktive Weiterbildung macht zukunftsfähig!“
Dieses Motto erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der gesamten sehr gelungenen Veranstaltung immer wieder aufs Neue. GABAL e.V. präsentierte eine bunte Mischung von Workshops und Vorträgen, bei denen Trainer, Weiterbildner und Berater größtenteils selbst mit Spaß lernen und ihr eigenes Methodenrepertoire erweitern konnten. Daneben erhielten sie in Vorträgen nützliche Informationen, die sich praxisnah zur unmittelbaren Umsetzung anboten. Das Foyer des SEB AG Bildungszentrums in Oberursel verwandelte sich in eine Messe, bei der sich in den Pausen an zahlreichen Ständen und vor Pinnwänden ein reger Austausch über Produkte und Angebote der Kollegen und Sponsoren entwickelte. Immer im Blick war dabei das Ziel, aktuelle Trends aufzugreifen, um auch in Zukunft am Markt präsent zu bleiben. Für hilfreiches „Networking“ untereinander gab es bei den Mahlzeiten und im Rahmenprogramm reichlich Gelegenheit.
Marco Ripanti (EKAABO GmbH):
„Neue Vertriebsformen im Online-Business für Trainer und Berater“
Der Referent machte deutlich, welche Vorteile die bisher noch zu wenig genutzten WEB-2.0-Applikationen für Trainer und Berater bieten. Angesichts zukünftiger neuer Herausforderungen und Einsatzfelder ist der Einsatz dieser Tools dringend zu empfehlen, denn es geht darum, auf verschiedensten medialen Wegen erreichbar zu sein und möglichst einen „viralen Effekt“ zu erzielen. „Skype“ bietet Echtzeit-Kommunikation und ermöglicht Video-Konferenzen mit Mitarbeitern oder auch Kontakt zu Seminarteilnehmern. Als „Top five“ für mehr Erfolg durch WEB 2.0 empfahl er den Anwesenden:
5. „Registrieren Sie sich eine G-Mail-Adresse!“
4. „Installieren Sie Skype!“
3. „Richten Sie sich einen Blog ein!“
2. „Planen Sie jeden Tag eine Online-Stunde ein!“
1. „Zeigen Sie sich! Werden Sie aktiv!“
Birgit Lutzer (Lutzertrain, Vizepräsidentin des „Forum Werteorientierung in der Weiterbildung e. V.“)
„Noch bekannter werden und neue Kunden gewinnen durch Pressearbeit“
Welche Themen sind medientauglich? Wie muss ich als Trainer, Berater oder Institut meine Informationen aufbereiten, damit sie von Journalisten gelesen und verwendet werden? PR-Spezialistin Birgit Lutzer beantwortete diese Fragen und ging in ihrem Workshop auf die Arbeitsabläufe in Redaktionen und den geschickten Umgang mit Medienvertretern ein. Die Teilnehmer entwickelten Ideen für Presseaktionen und erhielten Impulse für die Verbesserung ihrer Pressearbeit. Lutzers Tipp zum Schluss: „Fassen Sie sich beim Formulieren von Presseinfos kurz, damit die Redaktion nicht den wichtigsten Teil Ihrer Botschaft heraus kürzt!“
Edit Frater (Trainerversorgung e.V.):
„Gesetzliche Rentenversicherung – relevant für freie Trainer und Berater?“
Edit Frater klärte auf über die gesetzliche Renten- und Sozialversicherungspflicht für Trainer/innen, Berater/innen, Dozent/inn/en und Coaches, Sie erläuterte „Scheinselbständigkeit“, wies auf die gesetzlichen Unterschiede zwischen „Lehrer“ und „Berater“ sowie zwischen „Erwerbsunfähigkeit“ und „Berufsunfähigkeit“ hin und gab Tipps zu geringfügigen Beschäftigung, zum BfA-Fragebogen sowie zur Formulierung von Rechnungen: Die Dienstleistung sollte möglichst nicht als eine Form von Vermittlung oder Unterricht bezeichnet werden. Edit Frater appelliert an alle Trainer bzw. Berater: „Setzen Sie sich rechtzeitig auseinander mit den geltenden Richtlinien, kümmern Sie sich um Ihre eigenen Belange und stecken Sie nicht den Kopf in den Sand!“
Holger Wöltje (Dipl.-Ing., Fachbuchautor, Trainer und Redner)
„Kontaktmanagement mit Outlook“
Viele Trainer, Coaches und Berater arbeiten mit dem Mail-Programm „Outlook“. Entsprechend hoch war das Interesse am Workshop von Holger Wöltje. „Eigentlich hatte ich mir den Workshop so vorgestellt, dass ungefähr zehn Personen intensiv mit ihrem Notebook arbeiten – doch der Raum war gerammelt voll mit Menschen ohne Laptop.“ Der erfahrene Trainer und Redner stellte sich flexibel auf die neue Situation ein und schwenkte auf allgemeint Tipps und Tricks um. Die Workshopbesucher erfuhren, wie sie ihre Mails intelligent verwalten und das Programm zur gezielten Kontaktpflege einsetzen können. Ein Teilnehmer zeigte sich besonders begeistert: „Holger Wöltje hat das eher trockene Thema sehr praxisnah und sogar unterhaltsam aufbereitet. Ich werde seine Tipps sofort umsetzen, wenn ich wieder im Büro bin.“
Sandra Masemann und Barbara Messer (Masemann & Messer GbR):
„5-4-3-2-1: los! Improvisation in Training und Unterricht“
Die beiden Trainerinnen führten mit ansteckender Fröhlichkeit in verschiedene Formen der Improvisation ein. Die Teilnehmer konnten erleben, wie durch äußere die innere Lockerheit angeregt wurde und Kreativität ermöglichte. Vielfältig waren die vorgeschlagenen Übungen: Bewegung, freies Assoziieren bei Musik, spontane Deutung ungewöhnlicher Körperhaltungen oder die Aufgabe, in Kleingruppen Verbindungen zwischen Alltagsgegenständen wie Lichterkette oder Schlüsselbund und Trainingsthemen wie „Teamentwicklung“ zu finden. Die Ergebnisse dokumentierten die Teilnehmer zeichnerisch und in Form von Skulpturen oder Pantomimen. Eine Teilnehmerin kommentierte: „Das hat Spaß gemacht! Schade, dass wir nicht noch mehr Zeit hatten.“
Arne Hinkelbein: (Club Tanzschule Hinkelbein)
„Kreative Bewegungsformen für Seminare“
Dass ihm Musik und Tanz im Blut liegen und dass er die Freude daran hervorragend übermitteln kann, zeigte Arne Hinkelbein in einem bewegungsintensiven Workshop. Er präsentierte eine Reihe von Tanzübungen und Bewegungseinlagen, die sich unter bestimmten Voraussetzungen auch in Seminaren einsetzen lassen. „Solche Übungen dienen der Auflockerung und bringen die Leute schnell miteinander in Kontakt“, so Hinkelbein. Und genau das bekamen die Workshopteilnehmer/innen am eigenen Leib zu spüren: Mal musste man einen Tanzpartner mit dem gleichen Geburtsmonat suchen und ein anderes Mal wurden die Paare nach anderen Kriterien zusammengestellt. Besonders hoch her ging es bei einem Wettbewerb „Syrtaki tanzen – Männer gegen Frauen“.
Prof. Dr. Jörg Knoblauch (tempus GmbH):
„Simplify your Business“
Beim einstündigen Abend-Spotlight machte Prof. Knoblauch deutlich, dass sich Unternehmen heute gravierenden Veränderungsnotwendigkeiten stellen müssen. Die Belegschaft eines Unternehmens lässt sich seinen Ausführungen nach einteilen in A-, B- und C-Mitarbeiter, wobei „A“ die Gruppe der Top-Mitarbeiter bezeichnet, „B“ die sogenannten „Nine-to-five-Jobber und „C“ diejenigen, die schon innerlich gekündigt haben. Der Referent erläuterte am Beispiel der eigenen Firmengruppe ein Motivierungsprogramm, das durch ein Bündel von Maßnahmen eine Zunahme bei den Gruppen der A- und B-Mitarbeiter und eine Verringerung der Zahl der C-Mitarbeiter bewirkt hatte. Als wichtigste Erfolgsfaktoren nannte Prof. Knoblauch in einer Stufenfolge: Mitwissen – Mitdenken – Mitlernen – Mitverantworten – Mitgenießen – Mitbesitzen.
Christiane Ebrecht (Vorsitzende der Fachkommission Schule & Weiterbildung des DVWO): „Lehrerfortbildung – ein neuer Markt für Trainer?“
Sind Schulen und Lehrer ein möglicher Markt für Trainer? Diese Frage beleuchtete Christiane Ebrecht aus verschiedenen Blickwinkeln. Ihr Fazit: Die Anforderungen an Lehrer sind gestiegen. Der ideale Lehrer (Lehrerin) ist Experte in seinem Fach, Lernspezialist, Coach, Vorbild, Moderator, Wissensvermittler und Menschenfreund; während die Schulleitungen für Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung sorgen sollen. Gerade in diesen hohen Ansprüchen an den Lehrberuf liegen Chancen für Trainer. Auch wenn an vielen Schulen Geldknappheit herrscht, werden die Möglichkeiten, Angebote zu platzieren, nach Ansicht der Referentin besser. Schulen suchten zur Verbesserung ihrer Situation zunehmend Unternehmen als Kooperationspartner und bemühten sich bei interessanten (Trainings-) Projekten um Sponsoring.
Dominique Döttling (Döttling& Partner Beratungsgesellschaft mbH,
Vorstand Stiftung STUFEN)
„Internationale Weiterbildungs-Trends aus der Sicht der Unternehmen“
Entertainment pur erwartete die Teilnehmer des Fachvortrags von Dominique Döttling. Mit Geschichten, Anekdoten und lebendigen Showeinlagen ging sie intensiv auf die Frage ein, wie Trainer eine positive Beziehung zu skeptischen Teilnehmern aufbauen können. Im Anschluss streifte die bekannte Vortragsrednerin das Thema „Europäische Förderprogramme“ und gab allgemeine Hinweise für Trainer, die eine Tätigkeit auf dem internationalen Markt anstreben.
Siegbert Socher (LMU München):
„Senioren-Weiterbildung – was bedeutet das im 21. Jahrhundert?“
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Generation Research Program“ des Lehrstuhls für Humanwissenschaften der LMU konnte Siegbert Socher aus erster Hand Forschungsergebnisse zum demografischen Wandel präsentieren. Sowohl bei der Baby-Boomer-Generation (derzeit 40-50 Jahre alt) als auch für Arbeitnehmer kurz vor dem Ruhestand und für Menschen in der Rentenphase besteht ein hoher Weiterbildungsbedarf. Er plädierte für das „Kompetenzmodell“, das die Ressourcen und nicht die Defizite älterer Menschen in den Mittelpunkt stellt. Als zentrale Handlungsfelder für Unternehmen und gleichzeitige Aktionsbereiche für Trainer und Berater nannte Socher
- Gesundheitsförderung,
- Qualifikation, Weiterbildung und lebenslanges Lernen,
- Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung,
- Führung und
- demografiegerechte Personal- und Rekrutierungspolitik.
Gabriele Schendl-Gallhofer (Institut für Innere Veränderungskompetenz)
„Innere Veränderungs-Kompetenz nutzen – zukunftsfähig sein.“
Praktische Hinweise aus ihrer Tätigkeit als Coach und ein von ihr entwickeltes Modell, das sich in Coachingprozessen einsetzen lässt, waren Thema des Workshops von Gabriele Schendl-Gallhofer. Die Schweizer Fachbuchautorin lud ihre Teilnehmer zu einem spannenden Ausflug in die Neurobiologie und in das Reich des Unbewussten ein. Dieser Einladung mochten zwar nicht alle Anwesenden folgen, doch wurde das von ihr vorgestellte – auf Visionen basierende – Modell kontrovers und engagiert diskutiert. Ihr Appell machte Mut zu lebenslangem Lernen: „Die Plastizität des Gehirns erlaubt Lernen in jedem Alter.“
Ardeschyr Hagmair (Sales Director der INtem Gruppe):
„Ente oder Adler? – Zukunftsfähig aus ‚etwas anderer Perspektive’“
Der Vertriebsspezialist Hagmair brachte die Anwesenden in Bewegung und in Kontakt miteinander: Ente und Adler als metaphorische Tiere, die mit Cartoons ins Blickfeld traten, stehen für den unterschiedlichen Umgang mit Schwierigkeiten in Unternehmen. „Enten“ sind für Hagmair Menschen, die nach der Devise verfahren: „Lerne klagen, ohne zu leiden“, d.h. sie sind fixiert auf Probleme, wirken pessimistisch und belassen es dabei. Im Gegensatz zu diesen entenhaften Problemsuchern sind „Adler“ Lösungsfinder, die mit Begeisterung und Optimismus an ihre Aufgaben gehen. Der Referent würzte seinen lebhaften Vortrag voller Bilder, Geschichten und Metaphern mit Sentenzen wie: „Wer Spaß hat bei dem, was er tut, muss nie wieder arbeiten!“
Moderation: Walter Bruck (Unternehmen entwickeln):
Die Gesamtmoderation lag in den Händen von Walter Bruck. Mit bewegungsintensiven und heiteren Warm-Ups brachte er die Teilnehmer einander und dem Thema näher. Ein Haufen abgestorbener Blätter mitten im Raum wurde lebendig, indem er zum lustvollen Spielen anregte. In Partner-Interviews ging es um den Blick auf die eigene Lerngeschichte und die Folgen besonders nachhaltiger Lernerfahrungen. Um das Gesamtthema bei all den interessanten Workshops gegenwärtig zu halten, regte der Moderator immer wieder zu Besinnung und Selbstreflexion an.
Dokumentation: Dr. Artur Hornung (MIND INNOVATION)
Mit seiner einzigartigen Methode des „Meta Mapping“ – einer Weiterentwicklung des Mind Mapping – dokumentierte der bekannte Management-Trainer Dr. Artur Hornung alle Workshops und Vorträge. Blitzschnell erfasste er die wichtigsten Aussagen der Referenten und visualisierte das Geschehen in einem bunten Meta-Map. Alles Maps wurden an eine Pinwand gehängt und fotografiert – so sind die Kunstwerke als Foto eine lebendige, bleibende Erinnerung für alle Beteiligten.
Organisation und Durchführung: Der GABAL-Vorstand und Erna Theresia Schäfer
Viele Menschen haben am Erfolg des diesjährigen GABAL-Symposiums mitgewirkt: Jedes Vorstandsmitglied schlug einen oder mehrere Referenten vor, die gemeinsam für ein sehr abwechslungsreiches Programm sorgten. Vorstandssprecher Hanspeter Reiter ist zufrieden: „Ein lebendiges, ein interaktives Wochenende hat sich entwickelt: Action bis zuletzt, bis zum ausklingenden Abschied. Erstmals habe ich erlebt, dass ein GABAL-Symposium bis zum Start sich noch verändert hat, allein schon im Motto. So hat uns Moderator Walter Bruck eingestimmt auf `Lust- und freudvolles Lernen – mit Leichtigkeit, ein Leben lang.´“
Autorinen: Birgit Lutzer und Christa Gerwing
Kontakt:
LUTZERTRAIN
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