1815 Blutfrieden
Autor | Sabine Ebert |
Verlag | knaur |
ISBN | 978-3-426-65272-5 |
Geradezu episch, dieser historische Roman. Die Autorin leuchtet die Zeit zwischen der Leipziger Völkerschlacht und dem Wiener Kongress (resp. Napoleons Waterloo) aus: Mit dem Fokus auf das Wirken auf Hinz [&] Kunz, seien sie Militärs oder einfache Bürger diverser Art. Was macht Krieg aus ihnen? Einzel-Schicksale bringen dem Leser das Geschehen nahe, und zwar verdammt nahe! Berlin und Leipzig, dazu Paris und Mainz bilden die abwechslungsreiche „Kulisse“ von Schlachten und Pressewesen, medizinischer Versorgung und adligem Auseinandersetzen. Preußen und Russland, Frankreich und Österreich vor allem sind die aktiven Mächte: „Deutschland im Herbst 1813: Als Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen wird, ist er noch lange nicht besiegt, und niemand ahnt, dass es mehr als anderthalb Jahre dauern soll, bis er 1815 bei Waterloo endgültig bezwungen wird. Statt des erhofften Friedens kommt immer größeres Elend über viele deutsche Städte. Die fliehende Grande Armée zieht eine Spur aus Blut, Hunger, Verwüstung und Krankheit durch das Land. Auch die junge Henriette, die nach Leipzig ging, um Verwundeten zu helfen, muss die Stadt verlassen und Hals über Kopf heiraten, um zu überleben. Als in Wien nach zynischem Schacher endlich Frieden geschlossen wird, ist Europa neu geordnet – aber unter blutigen Opfern. In bewegenden Szenen beleuchtet Sabine Ebert die kaum bekannte Zeit zwischen Völkerschlacht und Waterloo, die für viele deutsche Städte von unglaublicher Dramatik war. Dafür hat die Bestsellerautorin über Jahre hinweg Tausende Seiten Originalquellen studiert und eng mit Historikern und Militärs zusammengearbeitet. Entstanden ist etwas Großartiges und Seltenes: Geschichte, die unter die Haut geht!“ Das ist wahr – und dazu passend gibt es happy endings nur sehr bedingt. Die Autorin hatte davor bereits „1813 – Kriegsfeuer“ veröffentlicht, dazu „Blut uns Silber“, in deutlich anderer Zeit spielend (1296) … weitere Bände sind wohl geplant, ähnlich epochal wie dieser 1050-Seiter. Dazu gibt es die Serie rund um eine Hebamme (fünf bis dato): Kaum endendes Lesefutter, das Unterhaltsames (Herz-Schmerz inklusive, doch wirklich „nur“ illustrierend) mit Informierendem verknüpft: Selten derart viel über eine schwere Zeit Europas gelernt! HPR