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Abschied

Autor Michio Kaku
Verlag Rowohlt
ISBN 978-3-498-03578-5

„Die Zukunft der Menschheit“ untersucht der Autor, höchst renommierter Wissenschaftler, einer der Väter der String-Theorie: Wohin wird sie gehen, die Reise?

Up, up and away?!
Denn dass die Wege der Menschheit hinweg führen vom überfüllten Planeten Erde, steht für ihn außer jeder Frage. Was bestens zu einigen fundiert recherchierten und exzellent geschriebenen SciFi-Romanen passt, die ich in letzter Zeit gelesen habe: Cixin Lius Trisolaris-Trilogie (wie passend…) oder auch die Mars-Trilogie von Kim Stanley Robinson, mit dem Thema Terraforming als einerseits Voraussetzung, anderseits (zu hinterfragendem) Ziel einer Mars-Besiedlung… Wie sie auch Michio Kaku als mindestens Zwischen-Lösung zwingend an- und vorsieht. Denn „unser Dasein auf diesem Planeten wird nicht ewig währen. Ein paar Tausend Jahre noch, wenn’s gut läuft, einige Zehntausend – und das pandemische Virus, die nächste Eiszeit, der Supervulkan im Yellowstone Park oder ein großer Komet löscht fast alles Leben auf der Erde aus.“ Alles nur zu realistische Droh-Szenarien, die unsere Erde für uns parat hält, sich vom Anthropozän zu befreien. „Es wird Zeit, sagt Michio Kaku, die nächste Zivilisationsstufe zu erklimmen und den Aufbruch ins Weltall voranzubringen: Weltraum-Archen zu planen und zu bauen. In diesem Buch erklärt der weltberühmte Physiker, wie und wann das gehen könnte: natürlich unter Einhaltung der herrschenden physikalischen Gesetze.“ Das ist auch der Unterschied zu jeglicher Roman-Form, und berücksichtige sie noch so sehr Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung: Hier geht´s ans Eingemachte! Was Leser in drei Teilen findet, Schritt für Schritt aus der Vergangenheit logisch hergeleitet und erzählt bis hin in eine durchaus nahe Zukunft: I Die Erde verlassen (Raumfahrt? Rohstoffe!) II Reise zu den Sternen (nur mit Zwischenschritt Planeten) III Leben im Universum (Unsterblichkeit, Transhumanismus, außerirdisches Leben – bis hin zu „Jenseits des Universums“).

Quo vadis, Humanitas?
Ethik, Philosophie, Wirtschaft und Gesellschaft sind naturgemäß zu berücksichtigen, bei diesem Blick in die Zukunft! Was der Autor durchaus tut – dennoch: „Die ersten Schritte führen zum Mars. Um das Jahr 2030 will die NASA eine bemannte Mission zum Roten Planeten schicken, in den nächsten Jahren schon mit der Erkundung des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter anfangen. Diese Himmelskörper geologisch auszubeuten, könnte die nächsten Schritte finanzieren: Terraforming mit technischen Mitteln wie Quantencomputer, superharte „Nano-Werkstoffe“ und sich selbst reproduzierenden Schürf- und Arbeitsroboter. Bereits um das Jahr 2050, schätzt Kaku, könnten Mittel und Technik ausreichen, um schon einmal einen ständigen Außenposten auf dem Mars zu errichten. Vom umgeformten Mars aus geht die Entwicklung dann weiter zu einer Stadt im Weltraum und zu Reisen in andere Sternensysteme. Kaku stellt das ganze Arsenal heute denkbarer Zukunftstechnologien auf die Probe: Weltraumaufzüge, Meteoritenabwehr, lasergetriebene Minisonden nach Alpha Centauri, die ein Fünftel der Lichtgeschwindigkeit erreichen könnten, Raumschiffe mit Antimaterie-Antrieb, das Produzieren von Wurmlöchern via negativer Energie mithilfe des „Casimir-Effekts“ oder – in ganz, ganz ferner Zukunft – mit Planck-Energie.“ Durchaus realistisch, so der Wissenschafts-Autor. „Er entfaltet vor unseren Augen ein ebenso unterhaltsames wie kenntnisreiches Breitwand-Panorama künftiger technischer und biologischer Wunder, die uns den Weg ins Weltall ebnen können.“ Wenn wir wollen – oder müssen?! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter