Anbruch einer neuen Zeit

„Wie Virtual Reality unser Leben und unsere Gesellschaft verändert“ erzählt und erläutert der bekannte Autor: Mal Storys aus seinem Leben mit früher Lust an VR und KI (Künstlicher Intelligenz als quasi Voraussetzung für VR), mal näher erläuternd, was dahinter steckt, vielmehr: da drin. Mit letztlich 52 (!) Definitionen für VR, je nach Perspektive, beeindruckend!

Virtuell und / oder real?!
Ein wenig Augen zwinkernd, dieses Konzept: Das klärt Jaron Lanier dann kurz vor Schluss in einer der vielen vertiefenden Fußnoten. Denn er tanzt bewusst zwischen realer Welt und Virtualität, nimmt seine Leser mit mal in die eine, mal in die andere. Beeindruckend alleine schon seine Biografie: „Jaron Lanier, Tech-Guru und Vater der Virtual Reality“, was er infrage stellt, durchaus damit kokettierend, „gibt einen faszinierenden Einblick in sein Leben, die Anfänge des Silicon Valleys, den großen Traum von der virtuellen Realität, und warum sie in Kürze unser aller Leben grundlegend verändern wird. In einem fesselnden Mix aus Autobiografie, Fachwissen und philosophischen Überlegungen schildert er seinen außergewöhnlichen Werdegang – von seiner ärmlichen Kindheit als Kind von Holocaust-Überlebenden in der Wüste New Mexicos, über die ersten Schritte in der virtuellen Realität bis hin zu ihren modernen Einsatzmöglichkeiten.“ Mit dem einen oder anderen Seitenhieb auf die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation in den USA, mit klarer Ansage „trotz“ seiner derzeitigen Tätigkeit für Microsoft. „ Sein neues Buch ist eine visionäre Liebeserklärung an eine Technologie, die ungeahnte Chancen bietet und gleichzeitig ein immenses Missbrauchspotential birgt. Dabei wirft er einen unvergleichlichen Blick darauf, was es im Angesicht unbegrenzter Möglichkeiten heißt, heute Mensch zu sein.“ Und Mensch zu bleiben, sowie „menschlich“, trotz aller virtueller Möglichkeiten = Chancen wie auch Risiken. Die er anspricht, doch durchaus positiv und optimistisch gestimmt.

Geschichte und Geschichten
…über, zu und rund um Virtuelle Realität, das darf Leser erwarten. Auf 450 Seiten, die u.a. drei Transkripte früher Vorträge beinhalten, ergänzt unter interpretiert vom Autor aus einer heutigen Sicht. Wie es auch zwischendurch „Spiele“ gibt, als Quasi-Interview des jetzigen Jaron mit seinem früheren Ich – auch das hat ja was von VR. Vielerlei Abbildungen visualisieren, was illustrierend wirkt und zugleich klärend wirkt: Was alles an devices braucht es denn? Im Laufe der Entwicklung spielt eye-tracking eine gewichtige Rolle – darauf war ich selbst schon Ende der 1970-er Jahre gestoßen, als Instrument für Werbe-Beobachtung, forciert vom frühen Siegfried Vögele, dem Guru des Direkt-Marketing: oha, welch Verbindung! Denn natürlich geht es bei VR auch hierum: 1. Was kann Marketing damit anfangen – und 2. Was kann (Weiter-)bildung daraus machen? Auch deshalb allen Trainern, Coaches und Beratern wärmstens zu empfehlen, Weiterbildner jeglicher Couleur! HPR

Hanspeter Reiter