Apropos gestern
Autor | Georg Markus |
Verlag | Amalthea-Signum |
ISBN | 978-3-99050-004-0 |
„Meine Geschichten hinter der Geschichte“ und durchaus auch „hinter den Geschichten“: Da plaudert einer aus dem Nähkästchen – und zwar einer, der offenbar exzellent in der Gesellschaft (wie in der Society) vernetzt ist, jedenfalls in Österreich. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist dieser unterhaltsame 300-Seiter auch für Deutsche unterhaltsam lesbar – und zugleich informativ: Zunächst habe ich gezögert, in welches Genre ich den Band packen sollte, eher Belletristik? Niente, ist das doch eher ein reportagig aufgebautes Buch, mit vielerlei kurzen Geschichten aus bald einem halben Jahrhundert Journalisten-Leben, spielend in (besser: zurück blickend auf) 45 Jahre(n) … Oder wie er (resp. sein Verlag) schreibt: „Seit vier Jahrzehnten beschreibt Georg Markus die spannenden und unterhaltsamen Seiten der Geschichte. Nun verrät der Bestsellerautor zum ersten Mal die Geschichten hinter der Geschichte: wie er mit all den Großen ihrer Zeit in Kontakt kam, wie er zu den Informationen gelangte, die seinen Büchern und Kolumnen zugrunde liegen. Georg Markus begann als Chronik und Gerichtssaal-Reporter, war Zeuge einer spektakulären Geiselbefreiung, führte Curd Jürgens im Auto zum letzten Auftritt seines Lebens, interviewte Heinz Rühmann, Carl Zuckmayer und Friedrich Torberg. Er sprach mit Bruno Kreisky, Kurt Waldheim und Thomas Klestil und erzählt in diesem Buch, wie er das Vertrauen vieler Legenden erwarb. Aber auch, wie er es schaffte, die Geheimehe Kaiser Franz Josephs mit Katharina Schratt aufzudecken. Er arbeitete für Karl Farkas und schrieb die Biografie der Hörbiger-Dynastie. Georg Markus war dabei, als Helmut Qualtinger einen schweren Kerzenleuchter aus dem Fenster warf. Das nächste Mal traf er ihn im Gefängnis – nicht deswegen, sondern weil ‚Quasi‘ dort einen Film drehte. Dieser Rückblick auf vierzig Jahre Geschichten mit Geschichte bietet ein großartiges Panorama und einen spannenden Lesegenuss!“ So steckt in der vergnüglichen Plauderei eine Menge an Informativem, auch zwischen den Jahren: Dort gibt es jeweils aufs nächste voraus schauend kurz zusammen gefasst, was so passiert ist (resp. passieren wird), allerdings: höchst Personen-bezogen. Wer den Band in einem durch schmökert, kriegt so komprimiert Historisches nochmals episodisch zugeordnet: Geschichte halt. Fokussiert auf die Menschen, die hinter der Geschichte stecken – und hinter den Geschichten. Hat auch viel Autobiografisches, wenn er das im Vorwort auch recht weit von sich schiebt: Warum eigentlich, gehört dazu ?! HPR